https://docs.google.com/spreadsheets/d/1T6Dmp-Jwy45obhmBvGGNd8BSdVr-pCvbH88SP9Bo0ls/pubhtml?gid=107626720&single=true
Leider ziemlich unübersichtlich. Links Dax Renditen und Inflation. Dann habe ich mittels der Inflation den Portfoliowert (z.B. Heute 500 000€ entspricht 223 000€ im Jahr 1977) zurückgerechnet.
Soweit, so klar.
Dann habe ich für jedes Jahr berechnet, wieviel das Portfolio zum Jahresende wert ist, wenn man am Jahresende 4% entnimmt und der Rest im DAX investiert bleibt. Das wurde für jedes Jahr berechnet.
Ich komme da auf leicht andere Werte:
Bsp:
Vermögen Ende 1968: 145.354,66 €: Entnahme Ende 1968 (4%): 5.814,19 € -> Vermögen Anfang 1969 somit = 139.540,47 €
Vermögen Ende 1969 (12,00% Rendite): 156.285,33 € (Dein Wert ist leicht anders - hast Du die Renditen im Spreadsheet auf 0-Nachkommastellen gerundet dargestellt?)
Darunter (sehr unübersichtlich) habe ich dann berechnet, wieviel der tatsächlich entnommene Betrag eigentlich ist (prozentual zu den 4% des Anfangsportfolios unter Berücksichtigung der Inflation). Da hat man dann halt in schlechten Jahren real nur 27% des eigentlich geplanten Betrages.
Auch hier weichen meine Werte minimal ab - ich vermute, dass es tatsächlich an der Rundung liegt. Runde ich meine Werte, lande ich bei Deinen im Spreadsheet.
Habe übrigens noch folgendes berechnet: Wenn man immer 4% des aktuellen Portfoliowertes (zum Jahresende) verkauft, geht man ja nie pleite. Aber: Habe das mal bei meinen Daten (Dax und Inflation seit 1968) berechnet und in schlechten Jahren hatte man da zum Teil weniger als 1/3 (konkret 27%) der ursprünglich geplanten Menge (4% des Anfangswertes unter Berücksichtigung der Inflation) zur Verfügung. Das ist natürlich hart, wenn man mal eben so eine "Sparquote" von 73% hinlegen muss ;)
Ich habe mir eines der beiden "bösen" Startjahre rausgepickt: 1968
Fall 1:
4%-
variabel-Strategie (s. Spreadsheet):
Min: 28,24% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert
Max: 127,5% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert
Mittel: 60,84% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert
Fall 2:
4%-
fix-Strategie (
ohne jährliche Inflationsanpassung):
Min: 29.51% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert (im letzten Jahr logischerweise)
Max: 100% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert (im ersten Jahr logischerweise)
Mittel: 50,32% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert
-> Je länger die Inflation nicht angepasst wird, umso schlimmer wird's.
Fall 3:
4%-
fix-Strategie (
mit jährlicher Inflationsanpassung):
Min und Max: 100% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert (in jedem Jahr logischerweise)
-> 1987 ist der Anleger pleite :-(!
Ich habe jetzt nur ein Jahr rausgepickt, aber was ist schlimmer:
* Fall 1: In den 80er Jahren den Gürtel deutlich enger schnallen, weil's an der Börse heftig bergab geht, dafür aber bis 2013 "überleben" und sogar zwischenzeitlich wieder Werte über 100% erreichen.
* Fall 2: Die Inflation nie anpassen und im Alter sukzessive den "Inflationstod" sterben.
* Fall 3: In den 80er Jahren einfach immer so weiter machen und immer schön inflationsangepasst 4% entnehmen und dabei 1987 pleite gehen.
Als Alternative gäbe es noch die variable 4%-Anpassung (wie in Fall 1) allerdings mit Deckelung nach oben, also nie mehr als die vom initialen 4%-Wert (inflationsangepasst) zu entnehmen.
Min: 45,84% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert
Max: 100% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert (in 29 von 45 Jahren)
Mittel: 86,51% vom inflationsangepassten 4%-Fixwert
-> Hier würde man sogar als Multimillionär die Erben beglücken. Es wäre also sogar noch moderat Luft gewesen, nicht ganz so stark zu deckeln.
Sehr spannend mit den Zahlen herumzuspielen :-). Mehr als das ist es leider nicht, denn ich bin nicht 100% in Aktien und nicht 100% im Dax investiert und würde beides auch nie als "Rentner" so tun. Außerdem war das jetzt nur ein betrachtetes Szenario.
Gruß,
Woody