Author Topic: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge  (Read 457427 times)

Allthepiecesmatter

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 11
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #900 on: March 03, 2019, 04:21:18 AM »
Hallo,

Ich bin gerade in Berlin angekommen aber ich muss sagen dass ich nur mittelgut Deutsch spreche. Kann mir jemand einen gunstingen online Broker,  der Vanguard funds/etfs verkauft  (die Courtage?), empfehlen? Kann mir jemand auch einen gunstingen Grosshandel fuer Lebensmittel empfehlen? Etwas wie Suma in England sollte jemand Suma kennen. Oder auch Tips um Geld zu sparen, die besonders relevant fuer Detuschland sind.

Vielen Dank,

Joshua

chiliehead

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 1
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #901 on: March 06, 2019, 02:42:26 PM »
Hallo @Allthepiecesmatter / Joshua

Online Broker: Ich bin bei der Direktbanl ING-Diba, dort gibt es 18 Vanguard ETFs ohne Gebühren zu kaufen: https://wertpapiere.ing-diba.de/DE/showpage.aspx?pageID=106&UseURL=Ja&GebuehrenfreiKaufen=Ja&NameWKNISIN=Vanguard#BHP
Der billigste Onlinebroker den ich in Deutschland kenne ist Onvista, den nutze ich für ETF-Sparpläne. Falls du dich für die ING diba entscheidest, wenn du dich über meinen Referral Link anmeldest bekomme ich als Prämie 40€ für Unicef (dazu einfach per PM melden). Andere beliebte Anbieter sind unter anderem Comdirect, Commerzbank und DKB.

Vanguard selbst ist aus rechtlichen Gründen mit den normalen Mutual Funds noch nicht wirklich in Deutschland angekommen.

Lebensmittel: Großhandel sind in Deutschland eigentlich nur für gewerbliche Kunden. Billig einkaufen kann man bei den Discountern Aldi, Lidl, Netto, Norma oder Penny. Mittelklasse ist meiner Meinung nach zum Beispiel Kaufland. Und als Premium gelten Rewe und Edeka. Wie genau die Läden heißen bzw. welche es vor Ort gibt hängt auch von der Region ab.
Besondere Tricks gibt es eigentlich nicht, jeder Laden hat wöchentlich oder halbwöchentlich neue Angebote mit Preisreduzierungen und Loss Leaders und die Preise unterscheiden sich teilweise deutlich. Wenn du tanken musst kannst auf Seiten wie clever-tanken.de die Preise vergleichen.

Viele Stromanbieter haben einen billigeren Nachttarif, auf Wochenmärkten kann man entweder billiger oder teurer als im Supermarkt einkaufen, das hängt von der Region ab. Supermärkte bieten verderbliche Ware die kurz vor dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums (Best Before Date) steht und Restposten billiger an. Das ist vor allem Fleisch, Milchwaren, Tiefkühlware und Snacks. Momentan fällt mir nicht mehr ein.

 
« Last Edit: March 06, 2019, 02:45:40 PM by chiliehead »

Imanuels

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 57
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #902 on: April 12, 2019, 05:59:22 AM »
Hallo,

ich habe schon was auf Englisch geschrieben (https://forum.mrmoneymustache.com/investor-alley/real-estate-vs-socks-bonds-commodities-cash-103529/msg2324655/#msg2324655), wollte aber hier nachfragen.

Leider hatte ich immer Angst, weil 'the top is in', 'Invertierte Zinskurve', 'der nächste Crash kommt', 'Wir werden einen deutlich größeren Börsencrash sehen als nach der Finanzkrise' usw. Also, Geldverlust (Tagesgeld Konto - Inflation). Mit Hilfe diese Forums, habe ich endlich entschieden, zu investieren.

Der Plan sieht folgendes vor:
1. Online Broker: Onvista.
2. Einzahlung: jeder Monat 2000€ (quazi 'dollar-cost averaging').
3. Auszahlung: nichts. Egall, ob der nächste Crash morgen oder übermorgen kommt.
4. WL: für vermögenswirksame Anlagen erhalte ich leider nur € 6.65 von meinem Arbeitgeber.
5. ETFs: ich bin noch nicht 100% sicher aber wahrescheinlich VANGUARD FTSE ALL-WORLD UCITS ETF oder MSCI World Index + MSCI Emerging Markets. Was denk ihr über etwas wie Vanguard LifeStrategy Growth FundFonds (VASGX)?

Was denkt ihr, ist dieses Szenario sinnvoll, optimal?

Allerdings, da die Zinsen richtig niedrig sind (1,43% Festzins, 20 yahre), überlege ich gerade, ob wir (ich und meine Frau) eine Immobilie (Wohnung oder Haus) kaufen könnten um sie zu vermieten. Wir wohnen in Darmstadt, die Preise sind aber letztens echt hoch geworden.

Herzlichen Dank!

Beste Grüße,

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #903 on: April 12, 2019, 12:20:05 PM »
Vermietung ist in Deutschland generell nicht so einfach und gewinnbringend wie z.B. in den USA.
Bei Vanguard weiß ich nicht, wie das inzwischen ist, falls du direkt über Vanguard kaufen willst, aber ich glaube die halten sich immer noch raus aus Deutschland.

Imanuels

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 57
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #904 on: April 24, 2019, 12:18:08 PM »
Naja, habe mehr was zu dem Thema Immobilien vom Finanzwesir gelesen und das scheint wirklich nicht sehr einfach zu sein..

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #905 on: April 13, 2020, 03:12:02 PM »
Hallo Leute,
es ist recht still geworden hier.

Geht es euch gut?

Corona hält ja alle in Atem, meine Familie wurde bisher aber sowohl gesundheitlich als auch ökonomisch verschont.

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #906 on: April 13, 2020, 04:59:11 PM »
Dito.
Haben die Investitionen erhöht. Wenn das nicht Jahre dauert, werde ich nicht betroffen sein.

Lucky me.

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #907 on: April 14, 2020, 04:47:49 AM »
Noch sind alle gesund die ich kenne.

Finanziell kein Problem. Falls meine Firma wegen längeren Einnahmeausfällen Kurzarbeit machen muss, bin ich nicht mal betroffen, weil meine Stelle und die meines nächsten Kollegen mit Fördergeldern verknüpft ist. Da geht das wohl nicht.

Wobei ich nichts dagegen gehabt hätte, den April über Kurzarbeit zu machen. Jetzt ist das Wetter schön. Im Juni ist es zu warm und zu allergisch für mich. Da verkneife ich mir wenn möglich jedes rausgehen.

Allerdings ärgert es mich ein wenig, dass ich jetzt Heizung und Strom im Home Office selber blechen muss ;)

Unser griechischer Kollege hat übrigens berichtet, wenn der aus dem Haus will, muss er vorher bei der Polizei anrufen.

Christof

  • Pencil Stache
  • ****
  • Posts: 717
  • Age: 47
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #908 on: April 14, 2020, 11:26:19 AM »
Aktuell ist die ganze Firma im Home Office. Bislang läuft es noch ohne Kurzarbeit, aber nach und nach brechen uns auch in der IT Branche die Kunden weg... Schade um die Büros, für die wir noch Miete zahlen, sie aber gar nicht nutzen, oder wo nur noch eine Kollegin die Stellung hält.

Privat dürfte das schon alles irgendwie gehen. Die Rücklagen sind ja da und nicht nur in Aktien angelegt, unsere Ausgaben liegen weiterhin weit unter den Einnahmen und so ein paar Punkte, wo wir die Ausgaben optimieren könnten, gibt es auch noch. Investitionen laufen weiter wie bisher.

schoenbauer

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 89
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #909 on: April 16, 2020, 03:27:25 AM »
Hallo zusammen,

gut zu hören, dass es euch gut geht.

Mein Büro ist komplett im Homeoffice und unsere Werke (Automobilzulieferer) stehen still. Ich frage mich wie lange Gehälter gezahlt werden können, wenn keine Verkaufserlöse reinkommen.

Zum "Crash": ich bin seit 2013 bei MMM und bespare ETF. Im März war es das erste Mal seit Jahren, dass ich unterm Strich eine negative Gesamtrendite hatte (hatte sich nach wenigen Tagen aber schon wieder gedreht). Insgesamt bin ich erstaunlich ruhig geblieben, trotz signifikantem Buchverlust. Da hat sich das ganze lesen hier bei MMM und anderen Stellen gelohnt, um eine stabile innere Haltung aufzubauen. Im Übrigen habe ich außerhalb meiner regulären Einzahlungen gekauft (Market Timing :P).

Es bleibt zu hoffen, dass die Politik eine nachhaltigere Strategie zur Bekämpfung der Rezession fährt als das bei früheren Einbrüchen der Fall war.

Kalergie

  • Stubble
  • **
  • Posts: 221
Spricht eigentlich irgendwas dagegen, als deutscher Steuerzahler, amerikanische ETF (wie VTI) zu kaufen? Nachdem die letzte Reform das Problem der Dividendenbesteuerung beseitigt hat, sehe ich nur noch die Ebrsteuer als Problem. Oder?
« Last Edit: May 16, 2020, 02:50:43 PM by Kalergie »

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Spricht eigentlich irgendwas dagegen, als deutscher Steuerzahler, amerikanische ETF (wie VTI) zu kaufen? Nachdem die letzte Reform das Problem der Dividendenbesteuerung beseitigt hat, sehe ich nur noch die Ebrsteuer als Problem. Oder?
Soweit ich weiß gibt es keine steuerhässlichen Fonds mehr. Ob ausschüttend oder thesaurierend spielt nur noch für das Ausnutzen des Steuerfreibetrags eine Rolle (effektiv ausschüttend für die ersten 3-5 Jahre, dann sollte dein rebalancing i.d.R. genug Erträge abwerfen um den Betrag zu füllen. Danach thesaurierend, weil der "ausgeschüttete" Betrag zwar mit der Pauschale genauso besteuert wird, aber im Fond bleibt und weiter wirtschaftet. Der Zinseszins der nicht sofort auf die "Ausschüttung" gezahlten Erträge ist also der Vorteil.)

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Ich glaube dass der Vorteil der Thesaurierer seit der Reform so marginal ist, dass das keine Rolle mehr spielt.
Angenommen ich habe nur thesaurierer, dann verbrät die vorabpauschale am jahresanfang deinen freibetrag. Bei ausschüttern halt unter dem Jahr. Die Zinseszinseffektubterschiede sind doch nicht groß genug damit da irgendwas ausmacht! (Ausser du hast Millionen angelegt).

Ich habe nach wie vor nur ausschütter, weil ich die Liquidität der Dividende schätze. Ich kann damit nicht nur Aktien kaufen, sondern wenn es sein muss auch was anderes, und zwar ohne die nach längerer Laufzeit erheblichen Steuern auf die Kursgewinne zu zahlen.

Ich glaube deshalb, dass man das danach entscheiden sollte, wie man das ganze drumherum plant und auf die Steuersache keinen Wert legt. Das ist das letzte und unwichtigste Detail. Und das ändert sich auch noch alle paar Jahre!
« Last Edit: May 17, 2020, 03:27:10 AM by DaKini »

Kalergie

  • Stubble
  • **
  • Posts: 221
Mal von dem Thema thesaurierend oder nicht abgesehen. Aus welchem Grund wuerde man als deutscher Steuerzahler nicht VTI kaufen wollen? Ich persoenlich bin schon lange nicht mehr in Deutschland wohnhaft, aber ich liebäugele damit, wieder nach Hause zu kommen. Aber jedes Mal, wenn ich mal wieder in das deutsche Steuerrecht schaue, stehen mir die Haare zu berge. :D
Danke!

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Quote
Aus welchem Grund wuerde man als deutscher Steuerzahler nicht VTI kaufen wollen?
Weil er zu eng ist - das ist ja nur der US-Markt und damit im Prinzip eine US-Wette.
Der All-World ist sicher die bessere Wahl, in meinen Augen.

Ansonsten kommt es drauf an, wo du den genau kaufst: solange das ein inländisches Depot ist, ist alles einfach und gut. Ansonsten gibts halt Papierkram und die Anlage KAP.

Maschinist

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 27
Spricht eigentlich irgendwas dagegen, als deutscher Steuerzahler, amerikanische ETF (wie VTI) zu kaufen? Nachdem die letzte Reform das Problem der Dividendenbesteuerung beseitigt hat, sehe ich nur noch die Ebrsteuer als Problem. Oder?

Hi!

Das Thema Gesamtbesteuerung in Deutschland je nach ETF Art wurde hier ausführlich durchdekliniert:

https://freiheitsmaschine.com/2018/04/26/investmentsteuerreformgesetz-2018-kapitalertragsteuer-guenstigerpruegung-steuer-deutschland/

Je nach eigener Steuersituation gibt es dann schon deutliche Unterschiede.

Interessant sind auch die Kommentare und natürlich das gesamte Freiheitsforum.

Gruß und schönen Abend an alle Freiheitskämpfer!
 
« Last Edit: May 18, 2020, 03:00:22 PM by Maschinist »

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Je nach eigener Steuersituation gibt es dann schon deutliche Unterschiede.
Äh, ja natürlich unterscheidet sich das ganze anhand der eigenen Situation.
Ich persönlich würde aber niemals auf eine einfache Depotstruktur verzichten, nur um ein hand voll Euro auf die Gewinne zu sparen und mir damit andere Risiken einzukaufen (10% direkt in HongKong anlegen? never ever, es wird die Welt gekauft und gut!)

Die Günstigerprüfung wirkt ganz unabhängig in welche Investmentvehikel man investiert.

Ich würde (bzw, mache) einfach den A1JX52 Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing kaufen (oder halt den gleichen als Thesaurierer -> A2PKXG), bei einem deutschen Broker und fertig.
Versteuert wird dann die Dividende (per Vorabpauschale oder direkt) zum Abgeltungssteuersatz inkl. Ermäßigungen und, wenn der persönliche Steuersatz geringer ist, halt weniger (-> Kreuzchen bei der Einkommensteuererklärung nicht vergessen!). Dafür muss man dann auch nichts jonglieren und keinen Papierkram machen (nichtmal eine Anlage KAP), weil das alles die inländische Bank erledigt.

Über den Daumen gepeilt bei einem 100.000@ Depot und angenommenen 2% Dividendenrendite:
2000€ Dividende bei 27% Steuer: 540.-; wenn ich die Quellensteuer spare, weil ich direkt in Hongkong und Singapur gekauft habe, kann ich da nochmal 15% sparen und lande bei 81.- Ersparnis. Pro Jahr. Ohne die Teilfreistellung abzuziehen.
Das entspricht einer TER-Minderung von  0,00081%!!!

Leute, das lohnt sich einfach nur, wenn man ein dickes Millionendepot hat. Sonst ist das Pfennigfuchserei, die Bürokratie, Mehrarbeit und Unsicherheit erzeugt.
Der eigentliche Hebel liegt doch in den Feibeträgen und dem zu versteuerndem Einkommen, und denen ist egal, was und wo du genau für Aktien hältst.
« Last Edit: May 19, 2020, 06:02:19 AM by DaKini »

Maschinist

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 27
Je nach eigener Steuersituation gibt es dann schon deutliche Unterschiede.
Äh, ja natürlich unterscheidet sich das ganze anhand der eigenen Situation.
Ich persönlich würde aber niemals auf eine einfache Depotstruktur verzichten, nur um ein hand voll Euro auf die Gewinne zu sparen und mir damit andere Risiken einzukaufen (10% direkt in HongKong anlegen? never ever, es wird die Welt gekauft und gut!)

Die Günstigerprüfung wirkt ganz unabhängig in welche Investmentvehikel man investiert.

Ich würde (bzw, mache) einfach den A1JX52 Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing kaufen (oder halt den gleichen als Thesaurierer -> A2PKXG), bei einem deutschen Broker und fertig.
Versteuert wird dann die Dividende (per Vorabpauschale oder direkt) zum Abgeltungssteuersatz inkl. Ermäßigungen und, wenn der persönliche Steuersatz geringer ist, halt weniger (-> Kreuzchen bei der Einkommensteuererklärung nicht vergessen!). Dafür muss man dann auch nichts jonglieren und keinen Papierkram machen (nichtmal eine Anlage KAP), weil das alles die inländische Bank erledigt.

Über den Daumen gepeilt bei einem 100.000@ Depot und angenommenen 2% Dividendenrendite:
2000€ Dividende bei 27% Steuer: 540.-; wenn ich die Quellensteuer spare, weil ich direkt in Hongkong und Singapur gekauft habe, kann ich da nochmal 15% sparen und lande bei 81.- Ersparnis. Pro Jahr. Ohne die Teilfreistellung abzuziehen.
Das entspricht einer TER-Minderung von  0,00081%!!!

Leute, das lohnt sich einfach nur, wenn man ein dickes Millionendepot hat. Sonst ist das Pfennigfuchserei, die Bürokratie, Mehrarbeit und Unsicherheit erzeugt.
Der eigentliche Hebel liegt doch in den Feibeträgen und dem zu versteuerndem Einkommen, und denen ist egal, was und wo du genau für Aktien hältst.

Alles prima und hauptsache man spart und investiert überhaupt.

Als Anmerkung ist die Ersparnis je nach Konstellation prozentual deutlich größer.
Beispiel Vanguard FTSE100 VUKE mit Vorsteuerabzug 0% aber Teilfreistellung ja entspricht grob 18% Steuersatz gesamt, falls ohne Günstigerprüfung .

Zweitens sind MMM wie auch die Freiheitsmaschine Seiten, die den Menschen die finanzielle Freiheit nahebringen. Das heißt, das Ziel sehr vieler dieser Menschen ist! ein Millionenvermögen oder kurz darunter zumindest für eine Familie, die davon dann viele Dekaden lang lebt und viele Dekaden lang Steuern bezahlt. Wenn man als junger Mensch mit Anfang Dreißig zum Beispiel 100.000 Euro Vermögen hat, ist das eine fantastische Sache. Man kann aus dieser zwar schönen aber trotzdem bei weitem nicht ausreichenden Geldsumme (beim Ziel FI) nicht die nächsten 5-7 Dekaden ableiten.

Schönen Tag und viel Erfolg beim Vermögensaufbau.

(PS: 81 Euro von 100.000 sind 0,081%)

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Danke für den Hinweis bzgl den Nullen... 🥴

Trotzdem meine ich, dass der eigentliche Hebel nicht das Hongkong-Investment ist, sondern die Günstigerprüfung.
Muss jeder selber wissen, aber für die kleinen Zusatzersparnisse gebe ich nicht Diversifikation und Stressfreiheit auf. Vor allem, dass das ja auch gar nicht so bleiben muss und dann steht man nach wenigen Jahren mit einem zersplitterten depot da.

Ich halte mittlerweile von solchen Exel-optimierungen nichts mehr. KISS ist king!

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Zumal diese Vorteile wohl nur so richtig in der Auszahlungszeit zum Tragen kommen. Und bei mir ist das noch so lange hin, dass ich da noch keine Steueroptimierung betreiben muss.


Kalergie

  • Stubble
  • **
  • Posts: 221
Super Antworten, vielen Dank.
Ich kannte die Freiheit$maschine.com noch nicht. Sehr interessant.

Die Sache mit Hong-Kong, Singapur etc wird schnell zur Milchmädchenrechnung. Ich mag die Idee zwar in Bezug auf "Optimierung" und das macht bestimmt im Kopf Spass. Aber wenn eines dieser Länder gerade abschmiert, dann helfen Dir auch ein paar Prozent Steuerersparnis nicht weiter. Aber ich mag die Freidenkerei. :)

Meine Frage bezgl. VTI war speziell darauf abgezielt, ob ich die Quellensteuer anrechnen kann oder nicht. (was ja in Deinem Posting beantwortet wurde)
Es macht mich schon stutzig, dass man das mit den Irischen ETF nicht kann. Zumal die ja im Bundesanzeiger gefuehrt werden und das Finanzamt einsicht auf alles hat. Ich dachte immer, das war der Grund warum den Behoerden US-domiclied ETF ein Dorn im Auge waren. Die Logik ist frustrierend.

Wie dem auch sei. Ich glaube, da wird sich noch sehr viel aendern bis ich wieder nach Deutschland ziehe. In der Zwischenzeit habe ich viel zu lesen auf der Freiheit$maschine Webseite. Nochmals Danke.
« Last Edit: May 23, 2020, 04:16:50 PM by Kalergie »

Pelusa existencial

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 8
Liebe Mustachians! Vielen Dank für all eure Beiträge, habe nun alle 19 Seiten durch!

Ich würde gern eure Einschätzung hören, was meine eigene – zugegeben etwas spezielle – Situation angeht.

Fakten:
  • Ich bin 37 und vor über 10 Jahren nach Südamerika ausgewandert, und dazu aus dem deutschen Rentensystem ganz ausgestiegen.
  • Trotzdem liegen da in DE die eine oder andere Einzahlung / Anrechnung auf Beitragszeiten rum, wegen Studium, Studienjobs etc. Kann aber nicht viel sien
  • Deutschland und mein jetztiges Land haben ausserdem ein Abkommen, so dass meine Beitragszeiten hier (aber wohl nicht die Beträge) in DE angerechnet werden.
  • Werde vermutlich nicht für immer hier bleiben, würde gern nochmal woanders wohnen
  • Andererseits möchte ich auch nicht nach DE zurück, nur  im Falle eine Katastrophe in meiner Familie würde ich das überlegen.
  • Das hiesige Rentensystem ist ein Witz. Nur für den Fall, dass ihr dachtet, Deutschland wäre irgendwie THE WORST. Ist es nicht :(
Jetzt habe ich mich letztes Jahr wieder in die GRV (Deutsche Gesetzliche Rentenversicherung) eingeschrieben, mit Beiträgen von 100 Euro im Monat, weil ich dachte, ich könne auf diese Weise in Zukunft aus der hiesigen Rentenkasse entkommen und würd halt zumindest Beitragszeiten ansammeln. Letzteres, also in De STATT in Südamerika einzuzahlen, hat aber bisher nicht geklappt, wegen unüberwindbarer Behördenhürden, falls es euch interessiert, erzähl ich auch gern mal die ganze amüsante Geschichte. Ich zahl also auch hier weiterhin ein.

Und jetzt kommt meine Frage: Trotz noch so kleiner Beträge wäre die DRV für mich immer noch zumindest IRGENDWAS, das auf keinen Fall kaputt gehen kann. In anderen Worten, eine Bank kann pleite gehen, aber wenn die DRV komplett zahlungsunfähig wird, dann hat die Welt wahrscheinlich grössere Probleme, und dann ist die Rente vermutlich sowieso nicht mehr meine erste Sorge. Immobilien hab ich keine, will ich auch nicht.

Andererseits ist das Geld natürlich fest gebunden, ich bekomme es nicht vor 67 (oder später) und ich muss es vom Nettogehalt zahlen und natürlich ohne Arbeitgeberzulage. Keine Steuervorteile vorher, und natürlich Besteuerung hinerher.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Falls ich also nicht schaffe, in DE statt hier zu zahlen – behalte ich die Beiträge in DE trotzdem bei?

PS: Aktuell lese ich mich – natürlich - in das Thema ETF ein (nochmal danke für die 19 Seiten!). Das wird mit Sicherheit in Zukunft meine Hauptanlage. Aber als EINZIGE Altersvorsorge?

PPS: Rente vor 65 (67) wäre schön, aber um ehrlich zu sein, liegt mein bescheidenes Ziel erstmal darin, überhaupt irgendwann in Rente zu gehen und trotzdem zu essen. Von dieser Seite des Ozeans sieht selbst die Grundsicherung in DE aus wie Luxus.

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Offensichtlich gibt es da einige Sonderregelungen für das Ausland. Sonst würdest du nicht mit nur 100€ wegkommen ;)

Zu diesem Zustand - außerhalb D. - kann ich leider nicht wirklich was sagen.

Zum Thema ETF als einzige Vorsorge: Wie du selbst schon schreibst, wenn die Börse oder die gesetzliche Rentenversicherung so krachen gehen, dass nichts brauchbares mehr rauskommt, hast du wahrscheinlich eh größere Sorgen.

Pelusa existencial

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 8
Offensichtlich gibt es da einige Sonderregelungen für das Ausland. Sonst würdest du nicht mit nur 100€ wegkommen ;)

Zu diesem Zustand - außerhalb D. - kann ich leider nicht wirklich was sagen.

Zum Thema ETF als einzige Vorsorge: Wie du selbst schon schreibst, wenn die Börse oder die gesetzliche Rentenversicherung so krachen gehen, dass nichts brauchbares mehr rauskommt, hast du wahrscheinlich eh größere Sorgen.

Hallo LennStar,

richtig, ich bin jetzt nicht etwa regulär, sondern freiwillig versichert, und das geht ab etwa 80 EUR monatlich.
Du meinst also, zwischen DRV und ETF gibt es eher keinen Risikounterschied? Beides gleich sicher/unsicher, man sollte sich also nur die Renditen ansehen?

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Offensichtlich gibt es da einige Sonderregelungen für das Ausland. Sonst würdest du nicht mit nur 100€ wegkommen ;)

Zu diesem Zustand - außerhalb D. - kann ich leider nicht wirklich was sagen.

Zum Thema ETF als einzige Vorsorge: Wie du selbst schon schreibst, wenn die Börse oder die gesetzliche Rentenversicherung so krachen gehen, dass nichts brauchbares mehr rauskommt, hast du wahrscheinlich eh größere Sorgen.

Hallo LennStar,

richtig, ich bin jetzt nicht etwa regulär, sondern freiwillig versichert, und das geht ab etwa 80 EUR monatlich.
Du meinst also, zwischen DRV und ETF gibt es eher keinen Risikounterschied? Beides gleich sicher/unsicher, man sollte sich also nur die Renditen ansehen?
Ich glaube, ich habe mich vermacht, das war mit der Krankenversicherung, da ist es mehr. Da ich aus beiden nie raus war und das auch nicht vorhabe, hat mich das nie wirklich interessiert ;)

Zum Risikounterschied möchte ich betonen, dass ich das nicht gesagt habe. Ich würde sagen, die Börse ist etwas unsicherer, aber eigentlich denke ich, das man das nicht vergleichen kann.

ETF/Börse ist kapitalbasiert. Dein Geld "arbeitet" für dich.

Die gesetzliche Rente ist Umlageverfahren. Das ist etwas völlig anderes, nämlich politisch. "Die Rente ist sicher" wird oft belacht, aber der Satz stimmt im Grunde. Sie ist so sicher wie der politische Wille zu einer Rente. Das schließt auch die Rentenhöhe ein. Leider hat da die jahrelange Lobbyarbeit der Neoliberalen dafür gesorgt, dass man statt 4% mehr in die GRV jetzt 4% in Riester stecken "muss", damit die Versicherungen ein neues Geschäftsfeld haben.

Was du immer im Hinterkopf behalten solltest: Egal was dein Kontostand sagt, es kann in einem Jahr immer nur verteilt werden, was in einem Jahr produziert wird.
In der GRV passiert das ziemlich direkt über den Lohnzettel.
An der Börse eben über den Umweg Finanzinstrument. (Das Geld ist gewissermaßen nur die Rechnung, wer was bekommt)
Aber am Ende ist es eine Verteilung der Produktion. Wie diese verteilt wird, ist politisches Ergebnis. Wie die Politik in 30 Jahren aussieht weiß keiner (und damit auch die Rendite von beiden "Anlagen", wobei man bei der GRV nichts vererben kann außer ggf. Witwenrente). Noch vor 5 Jahren wäre jeder ausgelacht (oder eher ignoriert) worden, der Trump vorher gesagt hätte.

Und generell - um zum Risiko zu kommen - halte ich einen extra großen Finanzmarktblasenplopp, der dir (zumindest für einige Jahre) die Entnahme effektiv unmöglich macht, für wahrscheinlicher als den totalen Zusammenbruch des deutschen Sozialsystems. Beides geht eigentlich aber nur durch einen Krieg und die Zerstörung der Prduktionskapazitäten.

Maschinist

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 27
Offensichtlich gibt es da einige Sonderregelungen für das Ausland. Sonst würdest du nicht mit nur 100€ wegkommen ;)

Zu diesem Zustand - außerhalb D. - kann ich leider nicht wirklich was sagen.

Zum Thema ETF als einzige Vorsorge: Wie du selbst schon schreibst, wenn die Börse oder die gesetzliche Rentenversicherung so krachen gehen, dass nichts brauchbares mehr rauskommt, hast du wahrscheinlich eh größere Sorgen.

Hallo LennStar,

richtig, ich bin jetzt nicht etwa regulär, sondern freiwillig versichert, und das geht ab etwa 80 EUR monatlich.
Du meinst also, zwischen DRV und ETF gibt es eher keinen Risikounterschied? Beides gleich sicher/unsicher, man sollte sich also nur die Renditen ansehen?

Ein passiver Gesamtmarkt ETF wie z.B. der Vanguard All World ist extrem sicher, weil die jeweils aktuell ca. 3.000 größten Unternehmen der Welt dort enthalten sind. All die dort beschäftigten Menschen arbeiten am Ende des Tages überwiegend für die Unternehmensbesitzer. Die Unternehmensbesitzer sind die Aktionäre, dass heißt auch die ETF Besitzer (der ETF ist nur eine Verpackung für den Aktienkorb). Es ist die größte Wohlstandsmaschine aller Zeiten!

Die gesetzliche Rente ist wie eine inflationsgeschützte und sichere Anleihe. Das eingezahlte Geld wird ungefähr mit dem Produktivitätszuwachs der arbeitenden deutschen Bevölkerung verzinst minus eines kleinen Abschlags der die Demografik berücksichtigt.
Hier habe ich das einmal näher beschrieben: https://freiheitsmaschine.com/2018/08/04/gesetzliche-rente-die-rente-ist-sicher/

Ein passiver Gesamtmarkt Aktien ETF dagegen hat eine langfristige Bruttoverzinsung von ca. 8-9% nominal vor Inflationsausgleich und Steuer, das heißt gut 6% nach Inflationsausgleich. Falls bei Dir die Dividenden daraus zum Beispiel mit ca. 25% besteuert werden, hast Du konservativ gerechnet gut 5% Realrendite nach Inflation und Steuern, während diese Rendite bei der deutschen Rente ca. 0% beträgt, Du dort aber keine Schwankungen hast.
Hier eine Beschreibung des Aktienmarktes im Vergleich zu anderen Anlageklassen: https://freiheitsmaschine.com/2016/07/04/die-groesste-wohlstandsmaschine-aller-zeiten/

5% real bedeutet eine reale Vermögensverdopplung nach Inflation und Steuern alle ca 13 Jahre. Das heißt als aktuell 37 jähriger Mensch wird sich das nun in einen Vanguard All World ETF eingezahlte Geld bis zu Deinem Renteneintritt mit zum Beispiel 67 Jahren real grob ca. vervierfachen, während es bei der deutschen Rente real keinen großen Zuwachs aber eine relativ planbare monatliche Summe gibt.

Gerade in Deinem Alter würde ich möglichst die gesamte Sparsumme regelmäßig in einen passiven Gesamtmarkt ETF investieren. 500 Euro monatlich in einen solchen ETF wachsen nach 30 Jahren so durch den Zinseszins zu inflationsbereinigten ca. 500.000 Euro.

Bei der deutschen Rente würde ich als erstes nur darauf achten, dass Du die Mindestversicherungszeit von insgesamt 5 Jahren erfüllt hast (muss nicht zusammenhängend sein) und dann später, wenn Du zeitlich näher an die Rente heran kommst eventuell wieder etwas einzahlen (weil dann der Zinseszins bei Aktien viel weniger wirken kann und eine solche staatliche Rentenzahlung den Vorteil einer planbaren Summe hat und auch ein mögliches "Langlebigkeitsrisiko" absichert).
Das Du keinen Steuervorteil beim Einzahlen in die deutsche GRV nutzen kannst, ist natürlich auch doof und spricht auch noch einmal für den ETF.

Ein gutes staatliches Rentensystem haben die USA (Social Security) (kennt in Deutschland fast niemand). Die Rentenpunkte dort haben eine fallende Progressivität beim Einzahlen. Die ersten Rentenpunkte zählen extrem stark. Wenn jemand dort z.B. insgesamt 10 Jahren den Durchschnittlohn erhält und einzahlt, bekommt er mit 67 mehr als 1.000 USD monatlicher Rente und sein Ehepartner nochmals eine kleinere Partnerrente. (man muss die 10 Jahre allerdings vollmachen und kann nicht selbst Geld freiwillig einzahlen).

Gruß und schöne Woche!
« Last Edit: May 31, 2020, 05:16:24 PM by Maschinist »

Pelusa existencial

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 8
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #926 on: June 02, 2020, 09:07:34 PM »

Ein passiver Gesamtmarkt ETF wie z.B. der Vanguard All World ist extrem sicher, weil die jeweils aktuell ca. 3.000 größten Unternehmen der Welt dort enthalten sind. All die dort beschäftigten Menschen arbeiten am Ende des Tages überwiegend für die Unternehmensbesitzer. Die Unternehmensbesitzer sind die Aktionäre, dass heißt auch die ETF Besitzer (der ETF ist nur eine Verpackung für den Aktienkorb). Es ist die größte Wohlstandsmaschine aller Zeiten!

Die gesetzliche Rente ist wie eine inflationsgeschützte und sichere Anleihe. Das eingezahlte Geld wird ungefähr mit dem Produktivitätszuwachs der arbeitenden deutschen Bevölkerung verzinst minus eines kleinen Abschlags der die Demografik berücksichtigt.
Hier habe ich das einmal näher beschrieben: https://freiheitsmaschine.com/2018/08/04/gesetzliche-rente-die-rente-ist-sicher/

Ein passiver Gesamtmarkt Aktien ETF dagegen hat eine langfristige Bruttoverzinsung von ca. 8-9% nominal vor Inflationsausgleich und Steuer, das heißt gut 6% nach Inflationsausgleich. Falls bei Dir die Dividenden daraus zum Beispiel mit ca. 25% besteuert werden, hast Du konservativ gerechnet gut 5% Realrendite nach Inflation und Steuern, während diese Rendite bei der deutschen Rente ca. 0% beträgt, Du dort aber keine Schwankungen hast.
Hier eine Beschreibung des Aktienmarktes im Vergleich zu anderen Anlageklassen: https://freiheitsmaschine.com/2016/07/04/die-groesste-wohlstandsmaschine-aller-zeiten/

5% real bedeutet eine reale Vermögensverdopplung nach Inflation und Steuern alle ca 13 Jahre. Das heißt als aktuell 37 jähriger Mensch wird sich das nun in einen Vanguard All World ETF eingezahlte Geld bis zu Deinem Renteneintritt mit zum Beispiel 67 Jahren real grob ca. vervierfachen, während es bei der deutschen Rente real keinen großen Zuwachs aber eine relativ planbare monatliche Summe gibt.

Gerade in Deinem Alter würde ich möglichst die gesamte Sparsumme regelmäßig in einen passiven Gesamtmarkt ETF investieren. 500 Euro monatlich in einen solchen ETF wachsen nach 30 Jahren so durch den Zinseszins zu inflationsbereinigten ca. 500.000 Euro.

Bei der deutschen Rente würde ich als erstes nur darauf achten, dass Du die Mindestversicherungszeit von insgesamt 5 Jahren erfüllt hast (muss nicht zusammenhängend sein) und dann später, wenn Du zeitlich näher an die Rente heran kommst eventuell wieder etwas einzahlen (weil dann der Zinseszins bei Aktien viel weniger wirken kann und eine solche staatliche Rentenzahlung den Vorteil einer planbaren Summe hat und auch ein mögliches "Langlebigkeitsrisiko" absichert).
Das Du keinen Steuervorteil beim Einzahlen in die deutsche GRV nutzen kannst, ist natürlich auch doof und spricht auch noch einmal für den ETF.

Ein gutes staatliches Rentensystem haben die USA (Social Security) (kennt in Deutschland fast niemand). Die Rentenpunkte dort haben eine fallende Progressivität beim Einzahlen. Die ersten Rentenpunkte zählen extrem stark. Wenn jemand dort z.B. insgesamt 10 Jahren den Durchschnittlohn erhält und einzahlt, bekommt er mit 67 mehr als 1.000 USD monatlicher Rente und sein Ehepartner nochmals eine kleinere Partnerrente. (man muss die 10 Jahre allerdings vollmachen und kann nicht selbst Geld freiwillig einzahlen).

Gruß und schöne Woche!

Lieber Maschinist,

ein Riesendankeschön für deinen ausführlichen Kommentar und den Link!

Das gibt mir sehr gute Anhaltspunkte für eine fundierte(re) Entscheidung. Ich werde auf jeden Fall deinen Vorschlag aufgreifen, die Mindestzeit von 5 Jahren zu erfüllen. Allerdings liegt mein Antrag auf Kontenklärung gerade auf Eis - wegen Corona ist der Postverkehr von hier nach Deutschland stillgelegt. Ich werde mich also in Geduld üben bis ich alle Fakten habe. Und weiter Blogs und Foren lesen. 

Ich weiss die Antworten sehr zu schätzen. Mit meinen speziellen Renten- und Steuerproblemchen als Weltenbummler steh ich oft ziemlich alleine da. Und die "Experten", die sich mit Anlagen und Steuern vielleicht sogar international auskennen, verstehen dann wiederum kein Wort von der Lehre des Barts und speisen mich mit Standardvorschlägen und Lösungen ab, die mir keinen Deut weiterhelfen.

Es grüsst von der Südhalbkugel,
Pelusa

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #927 on: June 16, 2020, 12:01:57 AM »
Seit ihr auf Trade Republic unterwegs? Die extrem niedrigen Gebühren haben mich verleitet mit einer kleineren 4stelligen Summe ein wenig die Welt der Einzelaktien zu erkunden. Pünktlich zum Crash. Den absoluten Tiefpunkt hab ich knapp verpasst.

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #928 on: June 16, 2020, 12:12:21 AM »
Seit ihr auf Trade Republic unterwegs? Die extrem niedrigen Gebühren haben mich verleitet mit einer kleineren 4stelligen Summe ein wenig die Welt der Einzelaktien zu erkunden. Pünktlich zum Crash. Den absoluten Tiefpunkt hab ich knapp verpasst.
Ich hab den Haken bei denen noch nicht gefunden.

btw. Wenn du statt Einzelaktien den DAX gekauft hättest hättest du ~50% plus im Moment.

Ich bin ja so verärgert, dass die Kurse so angezogen haben, obwohl noch alles am Boden liegt... nix mit billig einkaufen für ein Jahr oder auch zwei! Tsk!!

« Last Edit: June 16, 2020, 12:14:03 AM by LennStar »

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #929 on: June 16, 2020, 02:28:06 AM »
Habe zusätzlich einen ETF-Dax-Sparplan erstellt.
Ja, den Haken suche ich auch noch. :-)

Eingestiegen bin ich am 24.03. mit Facebook und BP. Ersterem gehört die Zukunft, letztere haben eine gute Dividenden-Historie. Da stand der DAX bei 9700. Rein mit dem DAX hätte ich 25% gemacht. Aber auch den hab ich nicht geschlagen. Lol. Naja, wie gesagt, ein Experiment.

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #930 on: July 03, 2020, 05:31:45 AM »
Ist der Sparplan bei Trade republik nicht kostenlos?

Tinker

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 76
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #931 on: July 03, 2020, 12:30:26 PM »
Ist der Sparplan bei Trade republik nicht kostenlos?
Kommt auf deine Definition von kostenlos an. Die Pauschale von 1€ fällt wohl an?

Außerdem einziger Partner Lang&Schwarz. Habs eben durchgeklickt:
Briefkurs meines ETF ist dort aktuell 6c teurer als an anderen besuchten Börsen/ oder allgemeiner "Finanzdienstleistern für die Börse"
Der Geldkurs gleichzeitg 7-9c unter der Konkurrenz. 20c Spread! Mit Abstand der Größte.

Bei größeren Transaktionen kommen bei diesen Bedingungen schnell die Handelskosten von anderen Anbietern zusammen.
Eine echte Ausrede hab ich damit nicht: bei meinem monatlichen Kauf würde sich Trade Republic noch lohnen - bin gerade daran gescheitert, das mein PC über keine Kamera für die Anmeldung verfügt ;c) aber ich behalte  gern die Kontrolle, statt mich auf einen automatisierten Plan festzunageln.

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #932 on: July 07, 2020, 12:34:45 PM »
Quote
Habe zusätzlich einen ETF-Dax-Sparplan erstellt.
Ja, den Haken suche ich auch noch. :-)
Du hast ihn gefunden!

Nur 30 Werte? Und dann auch noch in nur einem Land?
Diversifikation sieht anders aus.

Ich hab mich kürzlich gefreut, dass ich wieder seit längerem im plus bin.
Sehr spannend, die Effekte längerer Haltedauer selbst zu sehen.

Christof

  • Pencil Stache
  • ****
  • Posts: 717
  • Age: 47
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #933 on: July 07, 2020, 05:57:49 PM »
Nur 30 Werte? Und dann auch noch in nur einem Land?
Diversifikation sieht anders aus.

29,xxx, es sei denn Du glaubst, das wirecard noch einmal zurückkommt, bevor es aus dem DAX fliegt.

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #934 on: July 08, 2020, 04:55:05 AM »
Der Haken bezog sich auf Trade Republic.

Die Masse meines Geldes liegt im msci world/EM.
Dieses Jahr bin ich zur Kombination aus S&P500 und DAX gewechselt.

Ja, kein rein marktneutrales Investieren, ich weiß.

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #935 on: July 11, 2020, 03:26:51 AM »
Was wären deine Gründe, von der Welt auf USA+DE einzugrenzen?

Panly

  • Stubble
  • **
  • Posts: 136
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #936 on: October 01, 2020, 02:50:44 PM »

Stern hat heute einige Artikel über "rente mit 40", wobei Fire und MMM erwähnt werden.
Und über ein Schwabe.

Frugalisten.

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #937 on: October 02, 2020, 03:30:05 AM »

Stern hat heute einige Artikel über "rente mit 40", wobei Fire und MMM erwähnt werden.
Und über ein Schwabe.

Frugalisten.

https://frugalisten.de/

dreampreneur

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 53
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #938 on: October 02, 2020, 09:05:13 AM »
Hallo,

der Deutsche Thread ist sehr steuerlastig geworden.

Was mir auffällt, die meisten Tipps sind auf Amerika bezogen und machen hier keinen ökonomischen Sinn. Ich spare trotzdem ein Haufen Geld durch verschiedene Ideen, die mir persönlich aufgefallen sind und kann das extra Geld in meinen Sparplan einfließen lassen. Gibt es einen Grund, warum man derartige Ideen hierzulande nicht teilt?

Letztens habe ich sowas auf dem Ebay-Forum erlebt. In Amerika/England gibt es mehrere Ebay-Reseller, die Ihre Quellen und Arbeitstipps auf Youtube öffentlich machen. Jemand auf dem Deutschen Forum hat nach Quellen gefragt, nach dem Motto "wo kauft ihr Sachen zum Wiederverkauf?". Die einzigen Antworten die er bekommen hat waren "möchtest du dass dir jemand sagt wo er die Sachen kauft, he he he?" Kann es sein dass man in Deutschland etwas geschlossener ist?

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #939 on: October 02, 2020, 11:07:04 AM »
Über Geld redet man, Geld hat man.

Das ist die deutsche Einstellung. Weit entfernt von jeder Wirklichkeit, aber...

Wobei ich nicht weiß, welche Tips du meinst, die wir in Deutschland anwenden können aber nicht in den USA.

dreampreneur

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 53
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #940 on: October 02, 2020, 12:07:27 PM »
Ich meinte:
"die meisten Tipps sind auf Amerika bezogen und machen hier keinen ökonomischen Sinn"
nicht:
"Tips [...] die wir in Deutschland anwenden können aber nicht in den USA".


buttairfly

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 8
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #941 on: July 25, 2021, 11:10:13 AM »
Ich hätte zwei Fragen und hoffe mal, dass es hierzu bereits ein paar Erfahrungswerte gibt.
Meine Idee war zwischen 50 und 55 in Rente zu gehen. Pi mal Daumen sollte das auch machbar sein, wenn der Markt in den nächsten 10-15 Jahren mitspielt.

Bisher habe ich aber die bis dahin angesparten Rentenpunkte aus meinen Rechnungen ausgelassen. Gibt es es hier eine Faustregel (oder einen Rechner ähnlich zu etwa FireCalc) wie diese eingerechnet werden könnten? Ich kann ja die Rentenpunkte mit 67 ausrechnen (oder mit 63 und Abzügen). Aber wie würde sich das dann auf die 4% Regel (ohne Steuerabzug) auswirken?
Oder macht hier eine Berücksichtigung zwecks der Zeitspanne zwischen FIRE- und offiziellem Renteneintrittsalter eigentlich keinen Sinn?

Auch bin Ich mir noch unsicher, wie es genau mit der (gesetzlichen) Krankenversicherung laufen kann, wenn das klappen sollte. Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass die jetzigen Beträge im Alter etwa gleich bleiben, was aber wahrscheinlich Wunschdenken ist. Kriegt man die gleichen Leistungen zu den gleichen Beträgen, die derzeit vom Lohnzettel abgehen auch ohne Job? Und wie stark sollte man wachsende Gesundheitskosten grob durchschnittlich ansetzen, z.B. +25% alle zehn Jahre, +50% oder +100%?
Vielleicht blöde Fragen, aber mir fehlen irgendwie jegliche Vergleichswerte, wie das durchschnittlich in einer Planrechnung anzusetzen wäre. Auch weil Rente und Krankenversichung bei den Amis natürlich ganz anders aussehen.
« Last Edit: July 25, 2021, 11:12:30 AM by buttairfly »

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #942 on: July 25, 2021, 02:03:27 PM »
Ich hätte zwei Fragen und hoffe mal, dass es hierzu bereits ein paar Erfahrungswerte gibt.
Meine Idee war zwischen 50 und 55 in Rente zu gehen. Pi mal Daumen sollte das auch machbar sein, wenn der Markt in den nächsten 10-15 Jahren mitspielt.

Bisher habe ich aber die bis dahin angesparten Rentenpunkte aus meinen Rechnungen ausgelassen. Gibt es es hier eine Faustregel (oder einen Rechner ähnlich zu etwa FireCalc) wie diese eingerechnet werden könnten? Ich kann ja die Rentenpunkte mit 67 ausrechnen (oder mit 63 und Abzügen). Aber wie würde sich das dann auf die 4% Regel (ohne Steuerabzug) auswirken?
Oder macht hier eine Berücksichtigung zwecks der Zeitspanne zwischen FIRE- und offiziellem Renteneintrittsalter eigentlich keinen Sinn?

Auch bin Ich mir noch unsicher, wie es genau mit der (gesetzlichen) Krankenversicherung laufen kann, wenn das klappen sollte. Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass die jetzigen Beträge im Alter etwa gleich bleiben, was aber wahrscheinlich Wunschdenken ist. Kriegt man die gleichen Leistungen zu den gleichen Beträgen, die derzeit vom Lohnzettel abgehen auch ohne Job? Und wie stark sollte man wachsende Gesundheitskosten grob durchschnittlich ansetzen, z.B. +25% alle zehn Jahre, +50% oder +100%?
Vielleicht blöde Fragen, aber mir fehlen irgendwie jegliche Vergleichswerte, wie das durchschnittlich in einer Planrechnung anzusetzen wäre. Auch weil Rente und Krankenversichung bei den Amis natürlich ganz anders aussehen.

(Disclaimer: Folgende Infos sind ein paar Jahre alt)

Wie du mit deinen Rentenzahlungen rechnerisch umgehst ist dir überlassen ;) Du kannst z.B. sagen du willst mit gesetzl. Rente zum normalen Renteneintritt X Geld haben (Rente + 4%) und in Kauf nehmen, dass deine Anlagesumme vorher sinkt. Dann könntest du eher in FIRE Rente gehen, wenn du ausrechnest, wie viel du vor Rentenantritt entnehmen kannst um noch auf X zu kommen.
Effektiv dürfte das aber nicht viel ausmachen, 2 Jahre vielleicht? da sonst zu viel entnommen wird und der Zinseszinseffekt zu stark nach unten schlägt.

Beachte, dass du natürlich keine weitere Rentenpunkt bekommst - die Bescheide der Rentenversicherung gehen von Weitereinzahlung aus.
Du kannst außerdem freiwillig ab 50? eine große Summe einzahlen, um Abzüge bei früherem Renteneintritt entgegenzuwirken, aber das lohnt sich allenfalls wenn du eine Prämie auf Sicherheit zahlen willst (Das wird ungefähr mit 3-3,5% "verzinst", also nicht so viel weniger, aber die Ausgangssumme ist weg.)

Sofern du jetzt in der gesetzlichen Krankenversicherung bist, kannst du für immer drin bleiben, musst dich nur rechtzeitig freiwillig pflichtversichern, wenn du zu arbeiten aufhörst (3 Monate Zeit? Lieber früher als später melden ;) ).
Die Kosten werden von deinem Einkommen berechnet, sind also für den typischen eher "armen" FIRE Leut recht niedrig. Es gibt eine Mindestsumme durch ein unterstelltes Mindesteinkommen. Lt. CHeck24 (erster Treffer der Suche)
Als Mindesteinkommen wird ein Drittel dieser monatlichen Bezugsgröße unterstellt. Dies sind im Jahr 2021 1.096,67 Euro pro Monat.
Auf diesen unterstellten Mindestverdienst müssen freiwillig Versicherte ohne Anspruch auf Krankengeld den reduzierten Beitragssatz von 14,0 Prozent zahlen.

(+Zusatzbeitrag)
Check24 schreibt da nicht, wie sich genau die Bezugsgröße errechnet.

Tendenziell dürften die Krankenversicherungskosten eher überinflationär zunehmen, imho in der privaten Versicherung auf Grund der Zinssituation aber noch viel deutlicher als in der gesetzlichen.


Generell könntest du für die Übergangszeit über eine versicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung nachdenken. Da kann man sich umgewöhnen und nebenbei Krankenversicherung und vielleicht auch Lebenshaltungskosten komplett decken, und dann je nach Marktlage nach kürzerer oder längerer Zeit FIREn.
Beachte aber, dass Arbeitslosengeld auf den Verdiensten des letzten Jahres beruht - bei kurzer Teilzeit könntest du da (fast) noch Verluste machen.
« Last Edit: July 25, 2021, 02:07:27 PM by LennStar »

Christof

  • Pencil Stache
  • ****
  • Posts: 717
  • Age: 47
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #943 on: July 25, 2021, 02:27:50 PM »
Bei der Krankenversicherung ist es so, dass Du ohne Angestelltenverhältnis als freiwillig Versicherte:r zählst. Du zahlst 14% (Arbeitnehmer und -geber Anteile) plus die Zusatzbeiträge auf dein gesamtes Einkommen inklusive Kapitalerträge mindestens jedoch auf ein Jahreseinkommen von cirka 13.000 Euro. Dazu reichst du jährlich die Einkommenssteeuerbescheide ein und die Krankenkasse wird die Differenz nachfordern oder auszahlen und gleichzeitig die Beiträge für das aktuelle Jahr festlegen. Das ist so ähnlich wie mit der Einkommenssteuer.

Christof

  • Pencil Stache
  • ****
  • Posts: 717
  • Age: 47
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #944 on: July 25, 2021, 02:39:19 PM »
Die Höhe des Mindesteinkommen steht in der SVBezGrV.

https://www.gesetze-im-internet.de/svbezgrv_2021/BJNR261200020.html

§2 regelt die Bezugsgröße und das Mindesteinkommen ist ein Drittel davon. Das ist wiederum in §240 SGB V geregelt.

buttairfly

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 8
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #945 on: July 26, 2021, 12:05:29 AM »
Also das war wirklich sehr hilfreich und schnell beantwortet. Danke!! Das scheint mir der Versicherung ja dann doch nicht zu kompliziert zu sein. Muss ich mal durchrechnen.

DaKini

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 415
  • Location: Germany, Munich area
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #946 on: July 26, 2021, 03:15:08 AM »
So alternativ zum kompletten FIRE habe ich vor, einfach geringfügig weiterzuarbeiten, also z.B. maximale Teilzeit oder sowas.
Damit kann ich dann bei minimalem Zeitaufwand ganz normal versichert bleiben und komm auch mal raus :D

gavint

  • 5 O'Clock Shadow
  • *
  • Posts: 81
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #947 on: July 27, 2021, 12:10:59 PM »
@DaKini - Ja!  Das habe ich auch vor. 

Als Solo-Selbständiger in Deutschland hat man die Arschkarte von ein Steuer und Rentenperspektiv.  Ich habe es gemerkt, je man mehr Gewinn macht, je weniger davon man behalten darf.  Ich habe es gerechnet das ich für die zweite Hälfte mein bestes Jahreseinkommen im 2019 habe ich ca. 11€ die Stunde gearbeitet - also nicht lohnenswert für die schwere Arbeit die ich mache. 

Meine Strategie ist mein Gewinn so niedrig zu halten wie möglich, um Steuer und KV Beiträge zu sparen.  Das ist wirklich das beste Investierung für mich - ich habe einen Minibagger angeschafft der ich nicht wirklich brauche einfach weil es mir ziemlich viel Steuer spart wenn es in meine Garage rum steht.  Auch dabei - einfach weniger arbeiten. 

Offensichtlich ist arbeiten nur für Deppen in Deutschland.  Aus ehrliche Arbeit als Solo-Selbständiger würde von der 65000sten Euro ca. 60 cent abgenommen.  Wenn das von Kapitalerträge kommt - 25 cent.  Mieteinnahme - auch 25 cent.  Von Ausländische Einkünfte - gar nichts.   
 
So. Geräte anschaffen die ich nicht wirklich benötige um mein Gewinn klein zu halten, dabei Teilzeit (24 std/Woche, 40 Wochen im Jahr) schaffen auch.  Für mich, wenn es gut geht, kann ich aufhören komplett mit 60 und dann ab in die Heimat um ein Wohnwagen Nomade zu werden.

Feivel2000

  • Bristles
  • ***
  • Posts: 327
  • Age: 39
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #948 on: July 28, 2021, 01:47:52 AM »
Warum sollte auf Mieteinnahmen nur 25% gezahlt werden müssen? (Die Vermieter die ich kenne und das im größeren Stil machen, schaffen es eigentlich, durch Abschreibungen, Investitionen und Co. derzeit keine Steuer zu zahlen, sondern im Gegenteil "Verluste" zu machen, was ihre Steuern in anderen Bereichen mindert. Irgendwann kippt das dann, weil du einen positiven, 5-stelligen Cashflow nicht mehr so einfach re-investieren kannst und die Wohnungen auch irgendwann abbezahlt sind. Aber das sind wahrlich Luxusprobleme.)

Einen Bagger, den man nicht braucht, in die Garage stellen? Ist das nicht das klassische 1€ ausgeben, um 0,50€ Steuern zu sparen? Was hast du von dem Bagger? Wenn du ihn irgendwann verkaufst, musst du, willst du das Geld daraus irgendwie privat nutzen, den Verkaufserlös doch auch versteuern. Gleichzeitig kannst du (oder wirst du) wenn du doch mal den Bagger brauchst, die Mietkosten dafür nicht mehr steuerlich geltend machen können.

Wäre in deinem Fall nicht ein Rürup-Vertrag sinnvoller? Rund 20 Tausend Euro im Jahr könntest du damit in Sicherheit bringen. Ist zwar wie alle geförderten Rentenprodukten in Deutschland nicht optimal, aber wahrscheinlich besser als ein Bagger in der Garage...

LennStar

  • Magnum Stache
  • ******
  • Posts: 3681
  • Location: Germany
Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #949 on: July 28, 2021, 08:24:29 AM »
Wäre in deinem Fall nicht ein Rürup-Vertrag sinnvoller? Rund 20 Tausend Euro im Jahr könntest du damit in Sicherheit bringen. Ist zwar wie alle geförderten Rentenprodukten in Deutschland nicht optimal, aber wahrscheinlich besser als ein Bagger in der Garage...
100%
Insbesondere, da es Verträge gibt, mit denen du selbst bestimmst wie sie investiert werden - also z.B. World ETF.

Die Auszahlung ist zwar trotzdem nur 3%-3,5% und das Geld an sich weg, aber immer noch mehr als ein vor sich hin rostender Bagger.

Alternativ könnte man auch einen eigenen Solarpark bauen. Da nützt vielleicht sogar der Bagger?