Author Topic: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge  (Read 456982 times)

Arnold

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #100 on: April 12, 2014, 04:18:57 AM »
Hallo Leute,

was für Broker nutzt ihr so/könnt ihr empfehlen? Ich bin bei Cortal Consors und habe ein Problem.

Vanguard vertreibt seit einiger Zeit auch ETFs auf dem europäischen Markt.(https://www.vanguardinvestments.de/portal/site/de/de/etf#literature_tab) Diese sind zum Glück auch steuertransparent. Daher wollte ich vierteljährlich einen Teil meiner Ersparnisse investieren.

Leider werden die ETFs anscheinend nicht an einer deutschen Börse gehandelt! Die Ordergebühren betragen laut Consors 49,95 € pro Teilorder über den Handelsplatz Amsterdam und London. In Paris (Heimatbörse Consors) würden die ETFs nicht gehandelt werden.  ;_;

Ich habe mal bei Flatex geguckt, da kostet es immernoch 19,90 bis 24,95 €, wenn man die Wertpapiere von europäischen Börsen bezieht.

Kennt ihr einen günstigeren Anbieter? Es macht imo wenig Sinn die Vanguard ETFs mit so hohen Transaktionskosten bei Consors zu kaufen, da das den Vorteil der Vanguard ETFs gegenüber den anderen ETF-Anbietern (sehr niedrige TER) wieder reduziert. Für die nicht börsengehandelten Vanguardfonds fehlt mir noch das "Kleingeld" ;)

Bin gerade ziemlich enttäuscht! :(

Danke für eure Hilfe

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #101 on: April 12, 2014, 05:08:00 AM »
Vanguard Funds werden (zumindest teilweise) in Berlin gehandelt. Den FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF habe ich über die ING DiBa in Berlin gekauft. Das hat 2,56 Euro Courtage und 2,50 Handelsplatzgebühr gekostet. Dazu käme vermutlich noch die Ordergebühr von 9,90.

Arnold

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #102 on: April 14, 2014, 10:09:00 AM »
Habe mal auf der Homepage der Berliner Börse geguckt. Da gibt es die Vanguard ETFs leider nicht. Wann hast du den ETF denn da gekauft?


goodlife

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #103 on: April 14, 2014, 02:10:31 PM »
Wenn ich FI bin und wieder nach Deutschland ziehe (Staatsangehoerigkeit hab ich), was fuer eine Krankenversicherung kann ich dann bekommen wenn ich nicht arbeite und haette jemand eine Ahnung wie viel das kosten wuerde? Ich weiss noch dass ich halt als Kind bei meinen Eltern versichert war, bei der IKK.

IKK ist die gesetzliche Krankenversicherung. Falls du die ganze Zeit bei Deinen Eltern versichert warst und dich nicht selbst privat versichert hast, kannst du wieder in die GKV zurück. Dein offizieller Status ist dann "nicht Erwerbstätig". Als solcher hängt der Beitragssatz von Deinen gesamtem Einkommen inklusive Zinsen und auch thesaurierender Ausschüttungen ab.

Das Einkommen kannst du einmalig schätzen, musst es aber jährlich an Hand Deines Einkommensteuerbescheides belegen. Du bist dann auch verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben.

Für das Einkommen gibt es Unter- und Obergrenzen. Bei der Untergrenze ist es entscheidend, ob auf Deiner Einkommensteuererklärung Arbeit aus selbständiger Tätigkeit auftaucht. Nur mit Einnahmen aus Kapital und Vermietung liegt die Untergrenze bei cirka 900 euro, auf die dann der Beitragssatz angewandt wird. Mit Einkünften aus selbständiger Tätigkeit liegt er bei über 2000 Euro. Das wären dann etwas über 300 Euro monatlicher Beitrag.

Liegt dein Einkommen oberhalb der Untergrenze, wird nur der Beitragssatz berücksichtigt. Alles Einkommen oberhalb der Obergrenze wird gar nicht mehr berücksichtigt. Damit beträgt der monatliche Beitrag zwischen 150 Euro und 630 Euro.

Vielen Dank, sehr informativ! Wenn ich überhaupt kein Einkommen in Deutschland hätte, weder Kaptial noch Mieteinkünfte, kann ich dann auch einen Einkommensteuerbescheid abgeben? Und noch eine Frage...wenn ich alles Vermögen im nicht-EU Ausland angelegt habe (was ja im Moment der Fall ist da ich ja nie in Deutschland gearbeitet habe), würde das irgendwann ein Problem werden oder würde das in Deutschland eh keinen interessieren weil a) das Geld wurde ja nie in Deutschland verdient und b) in Deutschland gibt es ja keine global taxation wie in Amerika?

SMP

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #104 on: April 14, 2014, 02:54:53 PM »
@goodlife:
Wenn du dann in Deutschland wohnst, musst du das Geld auch in Deutschland versteuern.
Egal ob dein Geld in der Schweiz, Luxemburg oder sonstwo liegt. Evtl. hast du sogar Pech und müsstest dein Geld zweimal versteuern. Aber sowas ist heute eigentlich sehr selten.
Und wenn der Staat das dann raus kriegt - was nicht so schwierig ist, weil Sie ja Zugriff auf Kontobewegungen und Co. haben -  dann sehen Sie woher das Geld kommt, bzw. es ginge sogar noch perfider: Sie behaupten das Geld wäre illegaler Herkunft bzw. nicht versteuert und du musst denen das Gegenteil beweisen, und dann zahlste 25% plus Strafezuschlag).
In Summe ist es wahrscheinlich einfacher von 25% Abgeltungssteuer auszugehen (wobei es jeder Regierung frei steht, diesen Betrag nach ihrem Ermessen zu ändern, das können auch ganz schnell 35% oder gar 45% sein. Wobei man da sagen muss, dass die 45% eher unwahrscheinlich sind, 30% oder 35% hingegen waren hier beim Regierungswechsel schon in der Diskussion).

DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #105 on: April 14, 2014, 04:02:12 PM »
Ich warte auch sehnsüchtig darauf, dass Vanguard den Europäischen und deutschen Markt erobert.

Vor einem Direktaccount bin ich bisher immer noch zurückgeschreckt, weil ich unsicher bin, wie das mit dem Sitz in Irland rechtlich und steuerlich funktioniert.
Investiert jemand von euch bei Vanguard direkt?

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #106 on: April 14, 2014, 11:15:38 PM »
Habe mal auf der Homepage der Berliner Börse geguckt. Da gibt es die Vanguard ETFs leider nicht. Wann hast du den ETF denn da gekauft?

Im Oktober. Es scheint, als wurde der Fund zwischenzeitlich leider von der Börse genommen. Wenn ich in meinem Depot "Verkaufen" wähle, erscheint lediglich der Hinweis: "Ein Handel des ausgewählten Wertpapiers ist an den bei der ING-DiBa zulässigen Handelsplätzen nicht möglich. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe."

Damit ergänze ich meinen Hinweis vom September letzten Jahres, bezüglich der Gefahr der geringen Umsätze, um die Gefahr eines kompletten Delisting.

Update: Hier ist die Bekanntmachung zum Delisting:

http://www.boerse-berlin.com/data/publications/Publication_49376.pdf
« Last Edit: April 15, 2014, 02:43:54 AM by Christof »

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #107 on: April 14, 2014, 11:36:23 PM »
Wenn ich überhaupt kein Einkommen in Deutschland hätte, weder Kaptial noch Mieteinkünfte, kann ich dann auch einen Einkommensteuerbescheid abgeben? (...) in Deutschland gibt es ja keine global taxation wie in Amerika?

Ein US Bürger muss auch dann Steuern zahlen, wenn er nicht im Land wohnt. In Deutschland ist dies nicht der Fall; deswegen zahlst Du momentan keine Steuern, obwohl Du deutscher Staatsbürger bist.

Wenn Du aber wieder zurückkommst, dann bist Du uneingeschränkt mit Deinem gesamten Einkommen hier steuerpflichtig. Ausländische Einkommen können sich hier gegebenenfalls sogar nachteilig auswirken, wenn es sich um Investmentprodukte handelt, die nicht den deutschen Anforderungen erfüllen (sogenannte schwarze oder intransparente Fonds, beispielsweise), diese in anderen Währungen geführt werden, hier illegal sind (Kreditvergabe an fremde Deutsche, etwa), oder halt mangels Doppelbesteuerungseinkommen auch doppelt besteuert werden.

Falls Dein Arbeitgeber regelmäßig zahlreiche Mitarbeiter ins Ausland entsendet, sollte er aber zu einigen dieser Punkte auch weitere Informationen haben oder Zugriff auf Berater bieten.

Für den Fall, dass die Abgeltungssteuer eines Deiner Problem ist: In Deutschland ist diese eine abgeltende Vorauszahlung auf die Steuerschuld. Falls es für Dich günstiger wäre, stattdessen Einkommensteuer auf Kapitalerträge zu zahlen, kannst Du einen Antrag nach §32d Abs. 6 EStG stellen und bekommst die Differenz zurückerstattet.

Arnold

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #108 on: April 15, 2014, 12:50:04 PM »
Ich warte auch sehnsüchtig darauf, dass Vanguard den Europäischen und deutschen Markt erobert.

Vor einem Direktaccount bin ich bisher immer noch zurückgeschreckt, weil ich unsicher bin, wie das mit dem Sitz in Irland rechtlich und steuerlich funktioniert.
Investiert jemand von euch bei Vanguard direkt?

Nein, habe es mal in Erwägung gezogen, aber als ich gesehen habe, dass die Minimal-Einlage bei 100.000 € liegt, habe ich es wieder verworfen. Hinzukommt, dass die Zeichnung und Rückgabe von Anteilen wohl nur über Fax geht.


@Christof
Quote
Im Oktober. Es scheint, als wurde der Fund zwischenzeitlich leider von der Börse genommen. Wenn ich in meinem Depot "Verkaufen" wähle, erscheint lediglich der Hinweis: "Ein Handel des ausgewählten Wertpapiers ist an den bei der ING-DiBa zulässigen Handelsplätzen nicht möglich. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe."

Das ist natürlich total schlecht. :( Danke trotzdem für die Info!

Ich frage mal bei Vanguard an, ob die in absehbarer Zeit ihre ETFs an Deutschen Börsen handeln lassen.

Arnold

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #109 on: April 16, 2014, 11:36:16 AM »
Habe jetzt vom Vanguard Kundenservice eine Bestätigung bekommen, dass die ETFs nicht an Deutschen Börsen gelistet sind.
Sie werden auch in der nahen Zukunft nicht in Deutschland gelistet sein. Es bleiben nur die Marktplätze London, Amsterdam und Zürich.

Damit hat sich das Thema für mich erstmal erledigt und ich suche mir jetzt alternative ETFs.

ALDI

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #110 on: April 30, 2014, 07:35:45 AM »
Hallo liebe Bartträger,

Ich mag mmm sehr, habe mich aber gefragt, warum mir einige seiner Ratschläge bekannt vorkommen.

Gestern wurde mir bewusst, warum: in der FAZ gibt es seit vielen Jahren die Artikelserie "Vermögensfragen" http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vermoegensfragen/

Der Autor ist Volker Looman. Kein Bart, aber wirklich sehr lesenswert. Sein Schreibstil ist ein wenig altmodisch im Vergleich zu mmm, es gibt auch keine Schimpfworte. Der Inhalt ist oft sehr nah dran an den Empfehlungen von mmm, nur eben auf deutsche Wirklichkeit bezogen.

Wesentlicher Unterschiede: die Finanzweisheit zielt hier nicht auf einen frühen Ruhestand und man lernt nicht wie man Fruchtsäfte vergärt.

Würde mich interessieren, was Euer Eindruck ist.....


DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #111 on: April 30, 2014, 03:23:48 PM »
Mir geht da zb die DIY Mentalität ab. Ein großer Punkt der mmm philosophie ist ja nicht die finanzanlage, sondern das gedankenkonstrukt um das thema "Ausgabenminimierung".
Ansonsten gibts aber ein paar gute Einblicke.
Bisher haben mir jedoch die Bücher von Kommer und Dax-Müller gut weitergeholfen. Am meisten scheint mir aber (wie in anderen Feldern auch) die englische Literatur aufschlussreicher.

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #112 on: June 01, 2014, 06:47:37 AM »
Hallo liebes deutschsprachige Teilforum,

Es ist ja wieder Zeit für die Steuererklärung und ich bin etwas spät dran. Dazu habe ich 2 fragen:

1. Ich besitze einen thesaurierenden Eurostoxx 600 ETF (http://www.etf.db.com/DEU/DEU/ETF/LU0328475792/DBX1A7/Stoxx-Europe-600-UCITS-ETF-DR). Dieser hat 2013 insgesamt 0 Euro ausschüttungsgleiche Erträge erzielt. Folglich muss ich diesbzgl. nix in meiner Steuererklärung angeben und erst, wenn ich FI bin, 25% des Kursgewinns in Form von Kapitalertragsteuer abführen, richtig?

2. Ferner besitze ich einen thesaurierenden ETF auf Unternehmensanleihen (http://www.etf.db.com/DEU/DEU/ETF/LU0478205379/DBX0EY/iBoxx-EUR-Liquid-Corporate-UCITS-ETF). Dieser hat 2013 einen Zwischengewinn von 1,05 euro erzielt (was ist ein "Zwischengewinn"?) und ausschüttungsgleiche Erträge in Höhe von 15,99 Euro akkumuliert. diese ETF-Anteile habe ich aber nicht das ganze Jahr 2013 gehalten (sondern nur ca. 4 monate). Ist die Haltedauer irgendwie zu berücksichtigen? Muss ich von den 15.99 euro 25% als kapitalertrag abführen insofern mein Freibetrag erschöpft ist? Falls ja, wäre das ja zieml. unschön, da beim verkauf die kursdifferenz ja ebenfalls besteuert wird (???)

Beide ETF sind in Luxemburg domesziliert.

Schon jetzt vielen, vielen Dank!

mfG,
Schoenbauer

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #113 on: June 01, 2014, 07:29:29 AM »
Vorweg - bin kein Steuerprofi. Ich gebe meine Kapitalerträge aber seit Jahren in der Steuer an und habe (gefährliches ;-)!) Halbwissen

1. Ich besitze einen thesaurierenden Eurostoxx 600 ETF (http://www.etf.db.com/DEU/DEU/ETF/LU0328475792/DBX1A7/Stoxx-Europe-600-UCITS-ETF-DR). Dieser hat 2013 insgesamt 0 Euro ausschüttungsgleiche Erträge erzielt. Folglich muss ich diesbzgl. nix in meiner Steuererklärung angeben und erst, wenn ich FI bin, 25% des Kursgewinns in Form von Kapitalertragsteuer abführen, richtig?

Ja,richtig. Du kannst ihn aber in der Steuererklärung auch eben mit diesem Wert von 0 angeben.

2. Ferner besitze ich einen thesaurierenden ETF auf Unternehmensanleihen (http://www.etf.db.com/DEU/DEU/ETF/LU0478205379/DBX0EY/iBoxx-EUR-Liquid-Corporate-UCITS-ETF). Dieser hat 2013 einen Zwischengewinn von 1,05 euro erzielt (was ist ein "Zwischengewinn"?) und ausschüttungsgleiche Erträge in Höhe von 15,99 Euro akkumuliert. diese ETF-Anteile habe ich aber nicht das ganze Jahr 2013 gehalten (sondern nur ca. 4 monate). Ist die Haltedauer irgendwie zu berücksichtigen? Muss ich von den 15.99 euro 25% als kapitalertrag abführen insofern mein Freibetrag erschöpft ist? Falls ja, wäre das ja zieml. unschön, da beim verkauf die kursdifferenz ja ebenfalls besteuert wird (???)

Hast Du keine Steuerbescheinigung von Deiner Depotstelle erhalten? Ich bin bei ebase und kann diese dort online herunterladen und übertrage die Werte in die dort auch aufgeführten Felder. Aus den allgemeinen Angaben der von Dir angegebenen Seite würde ich so was nicht ableiten wollen. Frag also bei Deinem Depot mal nach!

Unschön ist das Thema ausländische Thesaurierer auf jeden Fall. Ich rate Dir, alle Buchungen (Kauf, Verkauf, wiederangelegte Ausschüttungen) penibel aufzubewaren, da beim Verkauf genau das von Dir genannte Thema relevant wird. Und generell solltest Du Dich fragen, ob es nicht vielleicht Sinn macht, auf eben solche ausländische Thesaurierer zu verzichten.
(Einzige Ausnahme wären für mich ETFs, die die Ausschüttungen wegswappen -> einfach bei bundesanzeiger.de nach der ISIN suchen und bei den Besteuerungsgrundlagen des Fonds nach den ausschüttungsgleichen Erträge suchen. Eine Garantie für die Zukunft ist das zwar nicht, aber ein guter Anhaltspunkt.)

Gruß
Woody

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #114 on: June 01, 2014, 12:03:26 PM »
aha alles klar. danke für die erklärung. die steuerbescheinigung im depot habe ich ganz vergessen (halte erst seit letztem jahr wertpapiere (etfs)). unverständlich warum nur die papier-steuerbescheinigungen, nicht aber die pdf-bescheinigungen im depot, beim finanzamt als vorlage akzeptiert werden -.-

da ich unregelmäßig in unterschiedlicher höhe in den ausländischen thesaurierer einzahle (ebenso, dass meine asset allocation eingehalten wird und der maximale zur verfügung stehende betrag im monat investiert wird), muss ich also jeden einzelnen kauf aufbewahren?!?! das kann doch nicht der ernst sein??? wenn ich die anteile später verkaufen will, muss ich erst kapitalertragsteuer zahlen, kann mir die später aber wieder zurückholen, indem ich bescheinige, die ausschüttungsgleichen erträge schon versteuert zu haben? kompliziert!

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #115 on: June 01, 2014, 03:12:34 PM »
unverständlich warum nur die papier-steuerbescheinigungen, nicht aber die pdf-bescheinigungen im depot, beim finanzamt als vorlage akzeptiert werden -.-

Was meinst Du damit? In die Steuerformulare wirst Du die Werte, die bei beiden Bescheinigungen identisch sein sollten, doch eh übertragen müssen. Was hilft Dir da eine pdf-Bescheinigung?

da ich unregelmäßig in unterschiedlicher höhe in den ausländischen thesaurierer einzahle (ebenso, dass meine asset allocation eingehalten wird und der maximale zur verfügung stehende betrag im monat investiert wird), muss ich also jeden einzelnen kauf aufbewahren?!?! das kann doch nicht der ernst sein??? wenn ich die anteile später verkaufen will, muss ich erst kapitalertragsteuer zahlen, kann mir die später aber wieder zurückholen, indem ich bescheinige, die ausschüttungsgleichen erträge schon versteuert zu haben? kompliziert!

Ja, genau so ist es. Und der Ablauf ist der von Dir beschriebene. Alles nicht schön. Daher mein Rat, mal nach einer Alternative Ausschau zu halten, also entweder inländisch oder ein ausländisch ausschüttender ETF. Eine spontane Suche hat zumindest ein paar alternative Ausschütter zu Tage gebracht - zwar nicht auf den "Liquid Corporates 100" aber auf Liq. Corp." (also ohne 100). Keine Ahnung, ob das eine Alternative für Dich ist und welche ETFs Du bei Deinem Broker kaufen kannst. Kannst Dich ja mal entsprechend informieren.

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #116 on: June 01, 2014, 03:33:32 PM »
Richtig kompliziert wird es erst mit intransparenten Fonds, die nicht im Bundesanzeiger stehen. Auf die ist nämlich noch mal eine Strafsteuer fällig...

Zwischengewinne sind übrigens die Zinserträge deines Fonds, die zwischen der letzten Ausschüttung und der Erstellung der Ertragsbescheinigung erwirtschaftet wurden. Bei thesaurierenden Fonds gibt es aus steuerlichen Gründen ein fiktives Ausschüttungsdatum.

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #117 on: June 02, 2014, 04:08:45 AM »
@woody:

wenn ich mir kapitalertragsteuer vom finanzamt erstatten lassen will, muss ich die steuerbescheinigung von der bank vorlegen. die gibt es einmal jährlich in briefform und als pdf-dokument. beides ist an sich identisch, nur wird das pdf-dokument nicht akzeptiert (es ist aber sehr bequem 24/7 in meinem postfach verfügbar). und wenn man dummerweise den brief verschludert hat (asche auf mein haupt...das passiert mir nicht nochmal!), muss man auf die gnade des finanzamts hoffen.

nach einer alternative werde ich mich wohl umschauen. zur zeit dürfte es steuerlich noch einfach sein, da mein freibetrag nicht ausgeschöpft ist. ich hatte mir aber speziell diesen bond-etf rausgesucht, da ich ihn via DAB-Bank kostenlos im sparplan kaufen kann. aber okay...mal rumschauen. bei inländischen thesaurierern verhält es sich wie bei ausländischen thesaurierern, wenn diese ihre erträge wegswapen können?

generell will ich ein kleines exposure (<10%) gegenüber anleihen (unternehmensanleihen) schaffen. aber ich stehe noch ganz am anfang. habe mmm vor einem jahr entdeckt und denke, dass es sich bisher auch non-monetär ausgezahlt hat!

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #118 on: June 02, 2014, 04:59:37 AM »
wenn ich mir kapitalertragsteuer vom finanzamt erstatten lassen will, muss ich die steuerbescheinigung von der bank vorlegen. die gibt es einmal jährlich in briefform und als pdf-dokument. beides ist an sich identisch, nur wird das pdf-dokument nicht akzeptiert (es ist aber sehr bequem 24/7 in meinem postfach verfügbar). und wenn man dummerweise den brief verschludert hat (asche auf mein haupt...das passiert mir nicht nochmal!), muss man auf die gnade des finanzamts hoffen.

Hmm, hattest Du da tatsächlich schon Probleme mit dem Finanzamt? Ich habe bislang nur positive Erfahrungen im direkten Kontakt gehabt. Fehler des FA wurden ohne Diskussion beseitigt und ansonsten waren sie immer nett und höflich. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein ausgedrucktes PDF weniger aussagekräftig sein soll als ein Briefchen (meine Belege sind sogar identisch!). Du musst üblicherweise (auch bei anderen Themen) nur glaubhaft belegen, welche Zahlungen erfolgt sind. Nicht für alles muss man übrigens Belege einreichen - das habe ich mir vor Jahren auch mal abgewöhnt und noch nie etwas nachreichen müssen.

Also, falls Du das schriftlich belegen willst - druck einfach das pdf aus. Kann mir nicht vorstellen, dass Du damit ein Problem haben wirst.

nach einer alternative werde ich mich wohl umschauen. zur zeit dürfte es steuerlich noch einfach sein, da mein freibetrag nicht ausgeschöpft ist. ich hatte mir aber speziell diesen bond-etf rausgesucht, da ich ihn via DAB-Bank kostenlos im sparplan kaufen kann. aber okay...mal rumschauen.

Nun, es ist bei festverzinslichen Anlagen/Anleihen mehr oder weniger die Regel, dass Du den Freibetrag damit belastest. Solange Deiner eh noch nicht ausgeschöpft ist, ist ein Ausschütter ja umso besser.

bei inländischen thesaurierern verhält es sich wie bei ausländischen thesaurierern, wenn diese ihre erträge wegswapen können?

Inländische Thesaurierer sind generell kein Problem (unabhängig vom wegswappen). Eine kurze Erklärung zu den Hintergründen findest Du z.B. hier:
http://zendepot.de/boerse-einfach-verstehen-teil-5-abgeltungssteuer/
Das Domizil solltest Du übrigens immer auf der Homepage der Fondsgesellschaft nachschauen. Weder Finanzvergleichsseiten (onvista und co) noch ISIN (=DE) sind hier zuverlässig.

generell will ich ein kleines exposure (<10%) gegenüber anleihen (unternehmensanleihen) schaffen.

Ähh, was meinst Du damit? 10% U-Anleihen, Rest Aktien?

aber ich stehe noch ganz am anfang. habe mmm vor einem jahr entdeckt und denke, dass es sich bisher auch non-monetär ausgezahlt hat!

Meiner bescheidenen Meinung nach ist es nicht wichtig, ob man morgen "finanziell unabhängig" ist. Das MMM-Mindset, das sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens konzentriert, halte ich für deutlich relevanter. Dies kann zu einer "Anhäufung von Geld" führen, muss es aber nicht. (Manche durchaus wichtigen und ehrenhaften Berufe werden in der Gesellschaft leider nur wenig finanziell honoriert. Da sind dann Sparraten von 30% und mehr mitunter utopisch.)

PS: Deine Shift-Taste ist kaputt. Liest sich nicht so schön :-(.

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #119 on: June 02, 2014, 05:20:26 AM »
Richtig kompliziert wird es erst mit intransparenten Fonds, die nicht im Bundesanzeiger stehen. Auf die ist nämlich noch mal eine Strafsteuer fällig...

Puh, intransparente Fonds. Meiner bescheidenen Meinung nach kommt man gut ohne aus. Aber klar, vor dem Kauf eines ETFs einen Blick in den Bundesanzeiger zu werfen, kann vor bösen Überraschungen schützen.

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #120 on: June 02, 2014, 05:33:04 AM »
Danke für diese Gedanken und den Link.

Wenn ich mir Kapitalertragsteuer vom Finanzamt erstatten lassen will, muss ich die Steuerbescheinigung von der Bank vorlegen. Die gibt es einmal jährlich in Briefform und als PDF-Dokument. Beides ist an sich identisch, nur wird das PDF-Dokument nicht akzeptiert (es ist aber sehr bequem 24/7 in meinem Postfach verfügbar). Und wenn man dummerweise den Brief verschludert hat (Asche auf mein Haupt...das passiert mir nicht nochmal!), muss man auf die Gnade des Finanzamts hoffen.

Hmm, hattest Du da tatsächlich schon Probleme mit dem Finanzamt?

Ja (Grund: falsch gestellter Freistellungsauftrag)! In dem PDF-Dokument steht sogar dick und fett: "Diese Information ist nicht zur Vorlage beim Finanzamt vorgesehen und berechtigt nicht zur Abrechnung von Steuerabzugsbeträgen [...] das Original wurde Ihnen per Post zugeschickt". Das Finanzamt darf nur die Originale berücksichtigen.

generell will ich ein kleines exposure (<10%) gegenüber anleihen (unternehmensanleihen) schaffen.

Ähh, was meinst Du damit? 10% U-Anleihen, Rest Aktien?
Genau.
« Last Edit: June 02, 2014, 05:35:42 AM by schoenbauer »

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #121 on: June 03, 2014, 05:59:20 AM »
Ich werde mich jetzt von meinem ausländischen Thesaurierer mit ausschüttungsgleichen Eträgen verabschieden! Zu viel Bürokratie. Da suche ich lieber einen ausländischen Thesaurierer mit Swaps oder einen inländischen Thesaurierer. Ausschütter mag ich nicht, da die Wiederanlage mit etwas Arbeit verbunden ist.

Welche Anleihen-ETFs haltet ihr denn? *neugierig*

Ich würde ungern in Staatsanleihen investieren, weil Staaten im Notfall Geld drucken können...unternehmen sind da noch eher zum "richtigen" wirtschaften angehalten. Findet ihr die überlegung sinnvoll oder ist es am Ende Geschmackssache?

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #122 on: June 03, 2014, 09:22:29 AM »
Welche Anleihen-ETFs haltet ihr denn? *neugierig*

Keine - ich investiere in Tagesgeld und Festgeld. Wenn ich Anleihen-ETFs hätte, wären es AAA-Staatsanleihen-ETFs. Der risikoarme Anteil meines Portfolios soll möglichst sicher sein, und da es keine (oder nur wenige) AAA-Unternehmensanleihen auf dem Markt gibt, die in Euro notieren, kommen mir diese nicht ins Depot. Das Risiko (und damit die Renditeerwartung) kann ich auch erhöhen, indem ich den Aktienanteil erhöhe - zugegebenermaßen ist das bei Dir kaum noch möglich. 90% Aktienanteil wäre mir zu hoch.
Die Rendite von Festgeld ist mitunter höher als bei AAA-Staatsanleihen. Das Marketing der Banken "bezahlt" mir hier Geld, damit ich dort Kunde werde und evtl. noch etwas anderes dort abschließe. Man sollte selbstverständlich die Einlagensicherung beachten.

Ich würde ungern in Staatsanleihen investieren, weil Staaten im Notfall Geld drucken können...unternehmen sind da noch eher zum "richtigen" wirtschaften angehalten. Findet ihr die überlegung sinnvoll oder ist es am Ende Geschmackssache?

Keine Ahnung, ob Deine Überlegung sinnvoll ist. Bist Du bei irgendeinem Unternehmen per se sicherer, dass er Dir das geliehene Geld zurückzahlt oder bei irgendeinem Staat? Ich denke, es hängt vom Einzelfall ab. Du kannst ja mal spaßeshalber hier nach Anleihen schauen:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/toolsundservices/produkt-findertools/anleihen-finder/anleihen-finder.html

Dort findet man (Stand heute)

Beide Anleihen werden von S&P gleich (=BB) eingestuft und auch der Markt stuft diese gleich ein (sonst wäre der Zins aktuell nicht bei beiden 2,0%). Da ich nicht mehr weiss als "der Markt", denke ich, dass beide gleich sicher bzw. gleich riskant einzustufen sind.

(Wie gesagt, beide kämen mir nicht ins Depot, da sie mir mit BB zu "riskant" sind und ich diesen Zinssatz auch bei einer Bank erhalten kann.)

DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #123 on: June 03, 2014, 11:08:14 AM »
Quote
Ausschütter mag ich nicht, da die Wiederanlage mit etwas Arbeit verbunden ist.

Ich liebe Ausschütter, weil ich komplett manuell anspare. Der Hauptgrund ist, dass ich so ganz einfach ohne Aufwand beim Investieren rebalancen kann, imdem ich den etf kaufe, der am meisten hinterherhinkt. Iich lege also meine Dividenden nicht in die gleiche Anlage.
Der weitere Vorteil ist, das die versteuerung inkl. Freistellungsauftrag-berücksichtigen meine Depotbank macht.
Der letzte große Vorteil: ich kann die wiederanlage aussetzen und damit kurzfristig meine liquidität erhöhen.

Ausschüttung bedeutet also mehr Flexibilität bei fast gleicher arbeit bzw gespartem steueraufwand.

Quote
Welche Anleihen-ETFs haltet ihr denn? *neugierig*Ich würde ungern in Staatsanleihen investieren, weil Staaten im Notfall Geld drucken können
Um das zinsänderungsrisiko zu minimieren < 3jährige dt. Staatsanleihen. Solange die neuverschuldung inkl. Zinsleistung im Verhältnis zum BIP bleibt sehe ich keine gravierenden Gefahren. Wenn Deutschland mal seine Schulden nicht mehr bedienen kann, haben wir wohl bereits Krieg in Europa und damit andere, existetzbedrohende, Probleme. Selbst dann halte ich, abgesehen von ww2-szenarien, einen totalverlust der Anleihen für unwahrscheinlich.
Die anleihen sind aber stufe 2, für kurzfristige Notfälle dient tagesgeld.
« Last Edit: June 03, 2014, 11:16:52 AM by DaKini »

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #124 on: June 04, 2014, 06:46:03 AM »
Danke für die Antworten.

@DaKini, bei einem Ausschütter musst du doch die Erträge mehrfach versteuern, oder? Also bei der Ausschüttung und nach Wiederanlage bei der nächsten Ausschüttung. Damit müsstest du ja mehr Steuern zahlen, als ein weg-swapender Thesaurier?

Ein Vorteil von Thesaurierern ist auch, dass das Geld immer arbeitet...bei Ausschüttern muss man dann halt wirklich am Tag der Ausschüttung ins Depot gehen und die Neuanlage in Auftrag geben (Transaktionskosten entstehen -> weiterer Nachteil ggü. Thesaurierern).
« Last Edit: June 04, 2014, 07:37:47 AM by schoenbauer »

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #125 on: June 04, 2014, 09:36:43 AM »
@DaKini, bei einem Ausschütter musst du doch die Erträge mehrfach versteuern, oder? Also bei der Ausschüttung und nach Wiederanlage bei der nächsten Ausschüttung. Damit müsstest du ja mehr Steuern zahlen, als ein weg-swapender Thesaurier?

Nein, auf Gewinne zahlst Du immer nur einmal Steuern. Ob das in Form von Kursgewinnen oder Ausschüttungen passiert, ist egal. Einzig der Zeitpunkt ist mitunter ein anderer.

Solange Du den Sparerfreibetrag noch nicht ausgereizt hast, ist es sogar von Vorteil die Gewinne direkt zu versteuern. Da Du unter der jährlichen Grenze bleibst, nimmst Du die Gewinne also schon steuerfrei mit.
Ist der Freibetrag allerdings anderweitig ausgereizt, haben wegswappenden Thesaurierern den Vorteil, dass Du erst bei Verkauf die Steuern zahlst. Du profitierst komplett vom Zinsenzins und reduzierst das Anlagevermögen nicht schon zwischenzeitlich durch die Steuerabgaben der Ausschüttungen. So bleibt am Ende beim Verkauf ein höheres Vermögen. (Das setzt natürlich voraus, dass die Abgeltungssteuer heute und in 20 Jahren die gleiche ist, aber wer weiß das schon?! Zweifel sind nicht ganz unberechtigt.)

Ein Vorteil von Thesaurierern ist auch, dass das Geld immer arbeitet...bei Ausschüttern muss man dann halt wirklich am Tag der Ausschüttung ins Depot gehen und die Neuanlage in Auftrag geben (Transaktionskosten entstehen -> weiterer Nachteil ggü. Thesaurierern).

Im Prinzip hast Du recht, allerdings sollte die Größenordnung bei einem zwischenzeitlich reduzierten Anlagebetrag eher vernachlässigbar sein, wenn eine z.B. 3%-Ausschüttung für einen Monat nicht investiert ist. Klar, Kleinvieh macht auch Mist. Die Teilausschüttung wird man üblicherweise auch nicht alleine als Einmalauftrag investieren, sondern erst dann, wenn eine Investition eh geplant war (z.B. monatlich, quartalsweise, etc.) und somit der Anlagebetrag wieder eine gewisse Größenordnung erreicht hat. Ansonsten wären die Transaktionskosten sicher zu hoch.

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #126 on: June 04, 2014, 02:03:34 PM »
@DaKini, bei einem Ausschütter musst du doch die Erträge mehrfach versteuern, oder? Also bei der Ausschüttung und nach Wiederanlage bei der nächsten Ausschüttung. Damit müsstest du ja mehr Steuern zahlen, als ein weg-swapender Thesaurier?

Nein, auf Gewinne zahlst Du immer nur einmal Steuern. Ob das in Form von Kursgewinnen oder Ausschüttungen passiert, ist egal. Einzig der Zeitpunkt ist mitunter ein anderer.

Hm. Ich will meinen Gedankengang an einem Beispiel erläutern:

Anlagesumme=x; jährliche Rendite=4%

Thesaurierer nach 2 Jahren: (x*1.04)^2=1.0816x -> Steuerlast=25% von 0.0816=0.0204 -> es verbleiben 1.0612x

Ausschütter nach 2 Jahren: 1.0609x (alle Auschüttungen wurden mit 25% versteuert und sofort reinvestiert...möchte die Rechnung nicht erst niedertippen ;))

Deswegen lässt sich doch schlussfolgern, dass man mit Thesaurierern besser fährt, ODER? ;)

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #127 on: June 04, 2014, 02:17:25 PM »
Aber wovon zahlst Du in Deinem Beispiel die Steuer? Entweder musst Du Anteile verkaufen, oder Du bringst neues Geld rein, dass Du bei einem Ausschütter in weitere Anteile investieren würdest.


schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #128 on: June 04, 2014, 02:21:49 PM »
Aber wovon zahlst Du in Deinem Beispiel die Steuer? Entweder musst Du Anteile verkaufen, oder Du bringst neues Geld rein, dass Du bei einem Ausschütter in weitere Anteile investieren würdest.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstehe. Nach 2 Jahren werden die ETF im Beispiel verkauft. Beim Thesaurierer gehen die 25% von der Kursdifferenz ab und beim Thesaurierer wird die Ausschüttung jedesmal um 25% gemindert und dann reinvestiert.

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #129 on: June 04, 2014, 02:26:14 PM »
Ok, Du hast also eine  Thesaurier angenommen, der sämtliche Dividendenzahlungen wegswappt, denn anderenfalls wäre auch bei einem Thesaurierer 25% Steuer nach dem ersten Jahr fällig.

Richtig ist, dass Du bei einem Thesaurierer, der Swaps oder ähnliches verwendet, um Dividendenzahlungen zu vermeiden weniger Steuern zahlst, weil der Kursgewinn erst beim Verkauf versteuert wird. Allerdings hast Du dann auch nicht mehr die gleiche Produkte. Swaps sind letztlich Schuldverschreibungen, die mit einem Totalausfall enden können, wenn der Partner seine Verpflichtung nicht erfüllt. Das heißt, über dieses Verfahren erhöhst Du das Risiko was allgemein auch zu höheren Gewinne führen kann.

DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #130 on: June 05, 2014, 03:27:59 AM »
Du darfst auch nicht unterschlagen, dass die ausschüttung den kurswert mindert!
Und wie gesagt, ist das keine ausschließliche monetäre Entscheidung, zumindest bei mir nicht.

Das Ausnutzen des Freibetrages und die Vorteile der physischen Replikation sind mir das Wert. Oh und natürlich das Vermeiden der Steuerproblematik bei ausländischen Thesaurierern.
Ah ja btw, auch bei Thesaurierern musst du die thesaurierten Erträge versteuern. Bei inländischen macht das der Fonds selber, bei ausländischen musst du das mit der Anlage KAP machen. Das bedeutet, du investierst halt weniger in deiner Sparrate. Rein rechnerisch sollten beide Varianten ohne swaps gleich abschneiden unterm Strich.
Nur swapper, die gewinne in kurse umsetzen verzögern die steuerlast auf später, jedoch mit zusatzlichem risiko.
« Last Edit: June 05, 2014, 03:47:06 AM by DaKini »

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #131 on: June 05, 2014, 10:42:17 AM »
Lieber Woody, DaKini und Christof, ihr habt mir sehr geholfen. Dankeschön.

Imrael

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #132 on: June 09, 2014, 11:56:20 AM »
Schön hier so viele Infos über Barttragen in Deutschland zu finden :)

Zu mir: Ich bin 28 und habe vor einigen Monaten mein Studium beendet (Diplom Informatik). Ich habe seit dem 5. Semester neben der Uni als studentische Hilfskraft gearbeitet und habe bereits während der Diplomarbeit meinen jetzigen Job angetreten. Momentan verdiene ich recht anständig (auch wenn Hamburg leider ziemlich teuer ist), bemühe mich aber weiter einen Studentenstandard zu leben. Das funktioniert soweit gut, als dass ich mir inzwischen einen komfortablen Puffer zurechtgespart habt, der mir auch wenn mein Job morgen weg wäre,  problemlos die Zwischenzeit überbrückt.

Das Geld was ich habe, liegt momentan auf einem Tagesgeldkonto bei der ComDirekt Bank. Die Zinsen sind zwar unter Ulk zu verbuchen, aber immerhin kann ich da auch ein Depot (mit Musterdepot) anlegen und habe eine Kreditkarte bekommen, was für Urlaube ganz praktisch ist.

Meine weitere Planung sieht wie folgt aus:
- weiterhin 40-50% meines Nettoeinkommens sparen und dann in regelmäßigen Abständen in günstige Indexfonds/ETF stecken (bei ComDirekt oder bei anderem Onlinebroker?)
- Vorerst soviel in Ausschütter, dass man den Freistellungsauftrag komplett mitnehmen kann und danach wahrscheinlich Thesaurierer (mal schaun wie sich meine Meinung zu dem Thema weiter entwickelt)
- Ich möchte wenige verschiedene Fonds haben, um den mentalen Aufwand zu reduzieren. Daher spiele ich mit dem Gedanken an MSCI World und EuroStoxx 600, sowie einen Emerging Markets Fond. Über eine genaue Prozentaufteilung bin ich mir noch im Unklaren.

Ziel ist es, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen, sondern zu können. Diese Form der Freiheit möchte ich erreichen.

Meine Fragen dazu:
- Ist es sinnvoll, wenn ich den Freistellungsauftrag komplett ausgeschöpft habe dann thesaurierende Fonds auf den gleichen Indices dazuzukaufen und die dann zu erhöhen?
- Was kann ich tun um den Aufwand (Recherche/Ausfüllen etc) für die Steuererklärung zu minimieren? Fondsauswahl nach Möglichkeit inländisch und transparent hab ich schon mitbekommen. Gibt es da brauchbare Steuererklärungssoftware die einem das ganze einfacher macht? Hat da jemand Erfahrung mit?

Vielen Dank schonmal für Anmerkungen und Ratschläge :)
Schön hier eine kleine aber engagierte Zahl Menschen vorzufinden, denen Sparsamkeit und Freiheit wichtig sind.

Viele Grüße aus Hamburg

Imrael

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #133 on: June 09, 2014, 01:12:52 PM »
- Ich möchte wenige verschiedene Fonds haben, um den mentalen Aufwand zu reduzieren. Daher spiele ich mit dem Gedanken an MSCI World und EuroStoxx 600, sowie einen Emerging Markets Fond. Über eine genaue Prozentaufteilung bin ich mir noch im Unklaren.

Von welchem mentalen Aufwand sprichst Du?

Eine Aufteilung auf wenige ETFs halte ich für eine gute Idee. Den Stoxx Europe 600 (der Euro Stoxx beinhaltet nur einen Teil der Euro-Staaten also z.B. kein GB und CH) würde ich hingegen eher außen vor lassen, Europa ist schon im MSCI World enthalten. Wenn Du einen wirklich guten Grund hast, den Europa-Anteil zu erhöhen, tu dies - bedenke aber den beliebten "Denkfehler" des Home bias.
Einen wichtigen Vermögensanteil neben Tagesgeld und Aktien-ETFs vermisse ich allerdings in Deiner Aufzählung: Einen längerfristigen "risikoarmen" Anteil wie Staatsanleihen-ETFs oder Festgeld. Auch wenn gerade ein mediales Bashing solcher Anlagen en vogue ist ("EZB-Zinssenkung enteignet Sparer"), wird es auch zukünftig wieder Zeiten geben, in denen Du froh sein wirst, einen Anteil auch in diesen Sparformen angelegt zu haben. Ggw. ist zugegebenermaßen nicht viel mehr als Werterhalt drin - die Inflation ist ja auch nicht so hoch.

(Genau das andere mediale Verhalten werden wir in dem Moment und dann auch für einige Jahre erleben, wenn die Börsen aus uns heute unbekannten Gründen wieder nach unten rauschen. Daher ist in meinen Augen immer ein gesunder Mix wichtig.)

Übertreibe es daher nicht mit Deinem Aktienanteil - mehr als 70-80% Aktienanteil halte ich für zu hoch. Sonst hast Du auch kein Kapital für's Rebalancing nach dem Crash. Und wer den ersten Crash mit echtem Geld erlebt hat, kann auch besser abschätzen, wie er damit zurechtkommt.

Bei der Aufteilung der verschiedenen Regionen solltest Du Dich nicht unnötig verkünsteln. +/-5% oder 10% macht vermutlich kaum einen Unterschied aus. Und wenn es einen Unterschied geben wird, weiß man es (leider ;-)!) immer erst hinterher. Viel wichtiger als die Aufteilung innerhalb einer Anlageklasse wie Aktien ist die Asset Allocation über verschiedene Anlagen, also Dein Verhältnis von Anleihen zu Aktien (und Rohstoffen, Immobilien - die man aber nicht unbedingt braucht, um gut diversifiziert anzulegen).

Ziel ist es, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen, sondern zu können. Diese Form der Freiheit möchte ich erreichen.

Ein hohes Ziel, das man sicher auch erreichen kann, wenn man so viel spart, wie Du es schon in jungen Jahren tust. Opfere allerdings nicht die Gegenwart für die Zukunft und lebe auch heute schon ein zufriedenes Leben.

Meine Fragen dazu:
- Ist es sinnvoll, wenn ich den Freistellungsauftrag komplett ausgeschöpft habe dann thesaurierende Fonds auf den gleichen Indices dazuzukaufen und die dann zu erhöhen?

EDIT: Prinzipiell richtig gedacht, wenn Du in wegswappende Thesaurierer wechselst. Ansonsten spielt das steuerlich keine Rolle. Siehe allerdings auch mein Hinweis auch zu Anleihen/Festgeld - das wird auch Deinen Freistellungsauftrag "belasten". Über prinzipielle Vor- und Nachteile von Thesaurierern/Ausschüttern haben wir ja gerade (s.oben) erst diskutiert.

- Was kann ich tun um den Aufwand (Recherche/Ausfüllen etc) für die Steuererklärung zu minimieren? Fondsauswahl nach Möglichkeit inländisch und transparent hab ich schon mitbekommen.

* Ausländische Ausschütter sind auch unproblematisch. Einzig ausländische Thesaurierer, die die ihre Erträge zudem nicht wegswappen, sind problematisch.
* Alle Käufe/Verkäufe (digital) konservieren - bei mir lässt sich jede Transaktion als pdf-Beleg herunterladen.

Gibt es da brauchbare Steuererklärungssoftware die einem das ganze einfacher macht? Hat da jemand Erfahrung mit?

Du erhältst zum Jahresbeginn eine Steuerbescheinigung für das vorangegangene Jahr von Deiner Depotbank, so wie Du das auch Deinem Tagesgeldkonto kennst. Dort sind üblicherweise alle Felder angegeben, in die die Eintragungen zu machen sind. Solange Du allerdings den Freibetrag noch nicht ausgereizt hast (oder vergessen hast, einen Freistellungsauftrag einzureichen), brauchst Du das allerdings noch gar nicht tun.

Ich habe verschiedene Steuersoftware-Pakete schon im Laufe der Jahre benutzt und bin schließlich wieder bei WISO-Steuersparbuch gelandet. War mir persönlich am übersichtlichsten - ist aber sicher Geschmackssache.

Einen allgemeinen Ratschlag würde ich Dir noch mitgeben wollen: Gerade am Anfang eines Anlegerlebens ist die Sparrate (hier bist Du ja schon sehr fleißig!) viel wichtiger als die Rendite der Anlagen. Dies kehrt sich im Laufe des Anlegerlebens irgendwann um. Mach Dir also nicht zu viele Gedanken über Details wie das Umshiften von Ausschüttern in Thesaurierer. Ich verstehe, dass man es gleich "richtig" machen will - Anlegen ist aber ein Prozess, der sich im Laufe des Lebens ändern kann. Vor 15 Jahren gab's z.B. noch keine ETFs am deutschen Markt. Wer weiß, was sich in 15 Jahren wieder geändert haben wird.

LG
Woody
« Last Edit: June 09, 2014, 02:50:24 PM by Woody »

DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #134 on: June 09, 2014, 01:56:08 PM »
Wie oben schon gut beschrieben,  die Steuerschuld auf Erträge fallt immer an. Die frage ist nur wer sich darum kümmert.  Bei inländischen thrsaurierern und allen (echten) ausschüttern macht das die depotbank für dich. Auch ein thesaurietender fonds hat Transaktionskosten. Wenn deine nominellen Sparbeiträge hoch genug sind, wurde ich die Ausschüttungen selber reinvestieren. Damit schaffst du sicher nicht die Transaktionsgebühren eines Fonds, hast dafür aber eine höhere Liquidität im Notfall (die Ausschüttungen kosten nur etwas TER, aber keine Transaktionskosten). Es macht ausserdem Spaß,  die Dividenden reinrollen zu sehen ;)
Steuerlich ist es unbedeutent, ob inlandisch oder ausländisch, oder ob thesaurierend oder ausschüttend, dienausl. Thesaurieref musst du halt selber angeben. Mit dem FSA hat das aber nichts zu tun.
Entscheide daher nach dem Inhalt der Produkte und suche wenn möglich ausschütter.

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #135 on: June 10, 2014, 05:09:25 AM »
@DaKini, mittlerweile gehe ich mir deine Präferenz für Ausschütter einher. Allerdings bin ich bei der DAB-Bank und kann da nur wegswappende Thesaurierer komplett kostenlos (ohne Provision und Transaktionsgebühren) erwerben. Das sind meist db x-trackers.

Jetzt habe ich aber weder Lust auf Kosten, noch auf wegswappende Thesaurierer. Wie hast du das Problem gelöst? Bzw. welche Gebühren fallen bei dir/euch an?

@Imrael, welcome on board!

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #136 on: June 10, 2014, 05:37:57 AM »
Allerdings bin ich bei der DAB-Bank und kann da nur wegswappende Thesaurierer komplett kostenlos (ohne Provision und Transaktionsgebühren) erwerben. Das sind meist db x-trackers.
[...]
Jetzt habe ich aber weder Lust auf Kosten, noch auf wegswappende Thesaurierer.

Dann bist Du bei der falschen Bank.

1.) Such Dir die ETFs raus, in die Du investieren möchtest (-> https://www.justetf.com/de/find-etf.html könnte bei der Suche helfen)
2.) Schau nach, ob es einen passenden Broker gibt, der diese ETFs als Sparplan anbietet:
-> Hier eine Liste der meisten Anbieter: http://www.modern-banking.de/brokerage-vergleich-1.php?sort=bewertungab&a=9
Abklappern müsstest Du die Anbieter dann halt schon selbst.

Alternativ könnte auch diese Suche helfen:
https://www.justetf.com/de/etf-sparplan-vergleich
Ich weiß aber nicht, wie unabhängig diese Seite ist und ob Du damit wirklich alle Sparplanmöglichkeiten gelistet bekommst.

Wenn man gar keinen Anbieter findet, der den gewünschten ETF als Sparplan anbietet, dann sollte man halt zunächst Geld auf dem Tagesgeldkonto ansammeln und in ausreichend großen Stückelungen kaufen, z.B. für 1000 Euro um bei Kosten von 10 Euro nur ein Prozent Kaufkosten zu haben.

Bedenke allerdings: Kaufkosten sind einmalig, laufende Kosten (-> z.B. TER) fallen jedes Jahr an. Also möglichst keine faulen Kompromisse(*) eingehen, nur um einmalig etwas zu sparen.

Gruß
Woody

(*) also z.B. eine höhere TER akzeptieren

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #137 on: June 10, 2014, 06:45:34 AM »
Woody, super! Vielen Dank. Werde ich mich heute Abend gleichmal durchklicken.

DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #138 on: June 12, 2014, 02:54:24 PM »
Ich gehe den kompromiss höherer Kosten ein, weil ich damit das Kontrahentenrisiko ausschalten kann und "echte Sachwerte" in Form von Beteiligung an Sondervermögen erhalte, anstelle nur eines Vertrages zwischen Investmentfirmen.
Beim Invest kaufe ich momentan über limit-orders direkt über meinen Broker an der Börse, weil das aktuell günstiger als ein Sparplan ist. Ich hab mein Depot bei consors, wegen diversen lockangeboten (3% Tagesgeld und kundenwerbung meiner fraum (1 bmw aktie gratis), dort kostet ein sparplan 1, 5% der anlagesume und der Sparplan legt die Dividenddn automatisch wieder an, was ich ja nicht möchte und was jedes Mal(!) 1, 5% der Dividenden kostet!) Durch das manuelle ordern an der Börse komme ich immer unter die 1, 5% und bin voll flexibel. Diese Flexibilität brauche ich auch beim rebalancing, weil ich ja immer die Anlage kaufen möchte, die am weitesten "hinkt", ich lege also meine dividenden nicht notwendigerweise in den selben etf wieder anl sondern in den gemäß meiner asset-allokation günstigsten.
Da wir aktuell nur ein Einkommen haben, spare ich genug auf dem Tagesgeld konto an, damit did Gebühren gering bleiben.

Die Sparplanangebote andered Banken muss ich mir mal angucken. Da ist aber manchmal auch mist dabei. Ich hab zb noch ein Depot bei der DKB ujd da heisst es "alle etfs ohne ausgabeaufschlag", das ist aber klar, weil etfs ja eh immer Börsengehandelt sind, Transaktionskosten fallen natürlich an... Also gut aufpassen!
DKB kann ich ansonsten sehr empfehlen: sehr einfache kostenstruktur (10 € glatt für order <10k via tradegate) und das dkb-cash mit verzinster visakarte rockt schon.
« Last Edit: June 12, 2014, 03:00:09 PM by DaKini »

Jill

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #139 on: June 17, 2014, 12:23:19 AM »
Hallo Mustachians!

(I'm sorry, I can't speak German. Yet.)

2 weeks ago I found out that my husband's temporary stay in Germany (Oldenburg) is going to be a three year stint at least, so in 4 weeks me and the cats are moving out there.

We aren't going to have a car (I'm selling mine and we're giving his to my father in law) so first order of business after registering is to get bikes (preferably second hand). And learn German.

Does anyone have any recommendations for either of those?

(Sorry to barge in.)

Danke. :)

Woody

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #140 on: June 17, 2014, 02:17:08 AM »
We aren't going to have a car (I'm selling mine and we're giving his to my father in law) so first order of business after registering is to get bikes (preferably second hand). And learn German.
)

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-oldenburg/fahrrad/k0l3108
might be a good place to start searching. This is THE german equivalent to craigslist. There are other platforms as well, but in my humble opinion, you should be able to find the most at "ebay Kleinanzeigen".
Some abbrevations which might be important:
VB=Verhandlungsbasis: basis for negotiation
FP=Festpreis: fixed price

Regarding your desire to learn German - you will not have problems to "survive" just by using English as most Germans speak at least some English. But of course I would encourage you to learn our language.

You will have to attend courses with the subject of "German as a foreign language" = "Deutsch als Fremdsprache" also knows as DaF courses. There are adult ecucation centers (Volkshochschule: VHS) in nearly all larger German cities (like Oldenburg) and maybe taking a course there would be a good start. You should look for level A1 (beginners) and an intensive course would be the quickest way to learn German. As you can see here https://www.vhs-ol.de/?id=132 the VHS in Oldenburg is offering such courses. Two different ones - one only in the morning (9-12:30) and the other one in the afternoon (13:30 - 16:45). They are five days a week, totally 200 school hours (each 45 minutes) for 335 Euro which looks like a fair price. There are up to 20 participiants allowed so maybe it's a good idea to reserve a place there as soon as possible. They also offer other types of courses (like only on weekend/only in the evening), so maybe if you need further assistance in choosing a course, the advisor might help you finding the right course for your needs. As far as I can tell from the web page, you should contact Mrs Martha Hagen (hagen@vhs-ol.de).

(Disclaimer: I don't work for VHS, so I can't judge the quality of the courses, but since my wife is working in this field (selling books on this topic), I got some positive impressions of these courses. Of course a lot depends on the individual teacher's ability to give good lessons.)

Hope this helps - don't hesitate to ask, if any further assistance is needed.
Woody

Jill

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #141 on: June 17, 2014, 02:21:25 AM »
You are a treasure. Thank you!

schoenbauer

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #142 on: June 17, 2014, 03:06:19 AM »
Hey Jill,

Oldenburg is a nice place to be. And (if you are from the US) most likely you will be amazed by the good cycling-paths which they have in the north of germany. just perfectly mustachian :)

Enjoy!

Jill

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #143 on: June 17, 2014, 04:15:57 AM »
Thanks! I looked on Google maps and was amazed by the cycle paths. I'm from the UK, where we have a lot more walkability and bikeability but the cycle paths don't join up very well, so it can be a bit of a hair-raising experience sometimes! Especially sharing your lane with a bus.

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #144 on: June 17, 2014, 11:25:09 PM »
Another good resource for learning Languages in general is Benny's Fluent in Three Month blog

http://www.fluentin3months.com/

He has been doing a bit to much on marketing lately, but his earlier posts are definitely worth reading. As Woody mentioned quite a few people here speak English to some degree (more likely for younger people and more in the West). That can be a disadvantage for you, as some will switch to English when you were talking in German and struggled a bit. Politely insist that they answer in German because you want to learn the language.

viverl

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #145 on: June 18, 2014, 02:38:45 AM »
Hallo Jill!

Nice to have you in the wider neighborhood - I am living in Hannover, which is ~130 km from Oldenburg.
You are talking about the city Oldenburg in Lower Saxony, are you? There is more than one ;-)

Welcome to Germany!

Jill

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #146 on: June 19, 2014, 09:20:03 AM »
*Googles to check*

Yes, that's the one! We will be flying to Hanover and driving up, cats and suitcases in tow. (It will be an adventure, at least!)

Think of us in 4 weeks, driving up the autobahn with the radio on and a chorus of "Miaow! Miaow! Miaoooooooow!" In the background! (and thank you for all the resource links too, you're wonderful people.)


DaKini

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #147 on: June 21, 2014, 04:21:28 AM »
Hallo, man kann ja mit vanguard auch aus Deutschland investieren. Während die beschränkte etf-auswahl steuerlich unproblematisch erscheint, frage ich mich, wie sich das mit der Steuer bei den normalen Anteilen verhält.
Das wäre dann ja ein auslandsdepot, oder? Und damit müsste ich die steuer selber durchführen (anlage kap), aber wie verhält es sich mit den dazu notwendigen daten (bei inlandsdepot bekomme ich ja von meinem broker alles relevante)?
Investiert hier jemand direkt bei Vanguard und kann seine Erfahrungen schildern?

Btw, ist eine ordererteilung auch ohne fax möglich?

Obwohl die kosten echt ein argument sind, habe ich aktuell sorgen wegen den steuer- und organidatorischen details.
Was ist zu beachten?

dachs

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #148 on: July 01, 2014, 03:08:25 PM »
Weiß jemand wie die Gebühren bei ETFs bezahlt werden? Kommt da eine Abrechnung oder werden die von der Wertentwicklung abgezogen?

Wird bei ausschüttenden ETFs die Gebühr vielleicht vom Ausschüttungsbetrag abgezogen?

Vielen Dank schonmal!

Christof

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Re: Mustachianism applied to German way of life // Deutsche MMM Ratschläge
« Reply #149 on: July 01, 2014, 04:49:52 PM »
Rechtlich gesehen erfolgt die Vergütung durch die Entnahme von Sondervermögen. Praktisch bedeutet dies, dass die Vergütung durch das Einbehalten von Dividenden, den Verkauf von Anteilen an Aktien und einem Anteil an Gebühren für Verleihgeschäfte erfolgt. Allerdings bedeutet dies auch, das ETFs, die sich nicht über Verleihgeschäfte (=zusätzliches Risiko) finanzieren im Laufe der Jahre finanziell ins Hintertreffen geraten, da ihr Wert dem Index hinterherhinkt.

 

Wow, a phone plan for fifteen bucks!